DSTA*** Übung – Apnoetaucher rettet Gerätetaucher

Es regnet in Strömen, alles ist grau in grau. Immerhin sitzt die Frisur, jedoch nicht mehr lange, denn Marius, André und Ollo treten heute gemeinsam an, um die DTSA***-Ausbildung von André abzuschließen.

150 m Schnorcheln zu einem Gerätetaucher, der auf 7,50 m Tiefe liegt, Transportieren des Gerätetauchers an die Wasseroberfläche und 150 m an der Wasseroberfläche.
So lautet die Aufgabe, die André zu erfüllen hat.

Doch die Aufgabenstellung erwähnt nicht, wie kalt das Wasser des Hennesees ist. Sie erwähnt auch nicht, welche Sichtverhältnisse im See herrschen.

Schwimme, so schnell du kannst

Noch ein kurzes Briefing für André: „Das ist eine Rettungsaktion! Schwimme, so schnell du kannst, aber schwimme nur so schnell, wie du kannst.“
Mit anderen Worten: Verausgabe dich nicht. Schwimme so, dass du danach noch in der Lage bist, auf 7,50 m abzutauchen.

Der größte Fehler, der immer wieder bei Rettungsaktionen im Wasser begangen wird, ist, dass sich Retter verausgaben und dadurch ebenfalls zu Tode kommen.

Marius und Ollo bereiten die Übung vor.

Noch sitzt er auf dem Trockenen :-)

Marius als zu rettender Taucher, kuschelig warm im Trockentauchanzug mit Flauschisocken und Wohlfühlunterwäsche. Ollo, als Ausbilder und sichernder Apnoetaucher, in 7 mm Halbtrocken-Neoprenanzug – was bitteschön, ist da jetzt halb und was ist trocken…?

Als Ollo das kalte Wasser in den Anzug läuft, stellt sich ihm die Frage, warum er nicht besser Saunameister geworden ist, anstatt Tauchlehrer. Der Tauchcomputer behauptet, es seien 8° C Wassertemperatur. Ollos Badehose, oder das, was da drunter liegt, vermeldet Minustemperaturen.

Während André noch am Uferrand sitzt, schwimmen Marius und Ollo los in Richtung Badebucht. An einer Boje angelangt, so ca. mindestens genau ungefähr 150 – 200 m vom Ufer entfernt, taucht Ollo ab, um festzustellen, wie tief es bis zum Grund des Sees ist.

Der Hennesee ist absolut trübe. Mit Mühe lässt sich der Computer ablesen. Die Stelle ist geeignet.

Marius taucht ab und mimt den bewusstlosen Taucher. Er zieht an der Bojenleine, sein Zeichen, dass er nun auf seine Rettung hofft.

Ollo winkt André, der nun mit der Grazie von David Hasselhoff ins Wasser sprintet. OK, Baywatch kennt heute auch niemand mehr.

Die 6 kg Blei an Andrés Bleigurt erschweren das Schwimmen enorm. Eigentlich ist André ein sportliches Kerlchen, doch mit dem Zusatzgewicht gelangt er an die Grenzen seiner Kondition.

Den Luftblasen von Marius folgend, taucht er ab. Die Sicht ist schlecht, er findet Marius nicht und muss abbrechen. Das ist eine durchaus realistische Situation. Zweiter Versuch: André taucht ab. 3 m, 5 m, 8 m. Er packt Marius, wie er es gelernt hat, transportiert ihn an die Wasseroberfläche. „Ich werfe das Blei ab!“ – sehr gut.

Mit kraftvollen Flossenschlägen transportiert André Marius zum Ufer. Er keucht, doch er hält durch. Ollo spricht ihm Mut zu: „Noch 20 m, … noch 10 m, … geschafft!“

Natürlich geht es bei diesen Übungen auch darum, seine eigene Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Der VDST nennt das „die Rettungsfähigkeit“ darstellen.

Diese Übung hat André sehr gut gemacht.
Damit hat André auch die letzte praktische Übung für das Brevet DTSA*** gemeistert.

Flusstauchen im Krebsbach

Die Sonne knallt an diesem Ostermontag. Das Thermometer zeigt 26° C an, irgendwo auf dieser Welt, nur leider nicht in Schloß Neuhaus.

76 unerschrockene Padertaucher treffen sich zu früher Morgenstunde, um sich auf ein Abenteuer ganz besonderer Art zu begeben.

Sie sind gut ausgerüstet, denn Flusstauchen im heimischen Krebsbach wird für alle eine ganz besondere Herausforderung. Es beginnt bereits mit den Vorbereitungen. Das knapp 600 m lange Stück, das es zu betauchen gilt, zeigt bereits am Einstieg seine Komplexität.

Spätestens jetzt wird jeder und jedem dieser mit allen Wassern gewaschenen Padertaucher klar, aus welchem Grund sie mindestens drei 10 l Eimer gefüllt mit Wasser mitbringen sollten.

Alle packen mit an und so wird aus dem Krebsbach ein prall gefüllter Strom, der seinesgleichen sucht.

Wir steigen ab auf ca. 30 m Tiefe, begegnen gewaltigen Flussbarschen. Grotesk anmutende Baumstämme liegen auf unserem Weg. Die Strömung ist sanft und so gleiten wir dahin, kommen an einem versunkenen Hobbitdorf vorbei. Nach 600 m verlassen wir wieder den Krebsbach.

Was für ein Erlebnis an diesem 1. April.
April April 🙂

Kein Silvesterschwimmen 2023

Seit Tagen regnet es ununterbrochen. Der starke Regen lässt die Flüsse über die Ufer hinweg treten und überschwemmt einzelne Landzonen. Die Feuerwehr hat viel zu tun, um Uferbereiche zu schützen. Der gesamte Bereich um die Freilichtbühne Schloß Neuhaus steht unter Wasser. Alme und Lippe fließen deutlich früher ineinander, als dass es sonst der Fall ist.

Eigentlich wollten wir der Einladung der DLRG folgen und an deren Silvesterschwimmen teilnehmen. So einige Padertaucher haben sich schon darauf gefreut, sich über Pader und Lippe zum Lippesee treiben zu lassen, um zum Abschluss noch einmal 1.000 m durch den Lippesee zu schwimmen.

Am 28.12.2023 erreichte uns schließlich die nur allzu verständliche Absage. Zwar ist das Wasser wieder etwas zurückgegangen, dennoch sind die Uferbereiche dort, wo sie nicht mehr überflutet sind, noch immer maschig.

Und es regnet weiter…

DTSA* mit Markus

Schon am frühen Morgen scheint die Sonne kräftig auf uns herab. Das Thermometer zeigt satte 32° C, der Himmel ist blau. Auf dem Parkplatz der Berghauser Bucht ist noch nicht viel los.

Heute will Markus sein Brevet DTSA* abschließen. Zwei Übungstauchgänge gilt es noch zu meistern.

Rettungsübung
Trainer C Anwärter André stellt sich als Partner für die Rettungsübung zur Verfügung. Das Dreierteam mit Tauchlehrer Ollo findet unter Wasser rasch eine geeignete Stelle, an der sich André als bewusstloser Taucher auf den Grund des Sees legen kann. Hier ist der Hennesee ca. 12 m tief – ideal für diese Übung.

Markus rettet André an die Wasseroberfläche und leitet das Abschleppen in Richtung Ufer ein. Tauchlehrer Ollo freut sich. Die Aufstiegsgeschwindigkeit hat Markus lehrbuchmäßig eingehalten.

Tauchgang unter erschwerten Bedingungen
Der zweite Ausbildungstauchgang des heutigen Tages nennt sich Tauchgang unter erschwerten Bedingungen. Tauchlehrer Ollo führt Markus und André, der den Tauchgang hospitierend begleitet, durch die schlechte Sicht in der Sprungschicht auf zunächst 16 m bis zur Abbruchkante des ehemaligen Steinbruchs im Hennesee. Ein kurzer Check: Alles OK? Von beiden Tauchpartnern kommt ein deutliches OK zurück.

Ollo zeigt mit dem Daumen nach unten. Abtauchen auf 20 m, 23 m, 24 m, Grund des Sees. Große, von Muscheln besiedelte Felsen liegen hier. Es ist dunkel, aber die Sicht ist hervorragend. Im Lampenschein wird der Gittermast sichtbar.

Finimetercheck? Ja, alle haben bisher kaum Atemgas aus ihren Flaschen verbraucht.

Sie tauchen zum Rand des Lochs, das sich ca. 5 m links des Gittermasten befindet. Ein paar kleine Flussbarsche tummeln sich dort.

Die drei Taucher lassen sich noch weitere 10 m in die Tiefe fallen. 30 m zeigt der Tauchcomputer an. Erneuter Check: OK? Ja, auch diesmal fühlen sich alle Taucher wohl.

Bei 7° C Wassertemperatur werden die Finger etwas kalt. Sie gelangen zum Ende des Lochs und steigen behutsam wieder auf.

Ollo gibt die Richtung vor. Zurück zum Gittermasten, anschließend nach und etwas höher tauchen.

Wer hat denn da wohl so viel Sediment aufgewirbelt? Das muss im Debriefing noch mal thematisiert werden 😉.

In den Felsspalten entdecken sie kleine Krebse. Erneuter Finimetercheck: Markus hat noch 80 bar Restdruck. Es ist nicht mehr weit bis zum Einstieg. Die Tauchgruppe steigt auf 6 m auf. Da wartet seelenruhig ein gewaltiger Zander auf die drei. Mit großen Augen sieht er die Taucher an, die mit noch größeren Augen zurückschauen. Beinahe wäre es zum Zusammenstoß gekommen. Ruhig gleitet der Zander unter den Tauchern her.

Sicherheitsstopp auf 5 m, dann langsam weiter in Richtung Einstieg und zur Wasseroberfläche.

Dieser Tauchgang unter erschwerten Bedingungen war eher ein Tauchgang mit erhöhtem Erlebniswert, dennoch beinhaltete er gleich mehrere, der vom VDST geforderten Kriterien: schlechte Sicht, größere Tiefe.

Im Debriefing spricht Ollo das aufgewirbelte Sediment an, auch André hat noch ein paar Tipps parat. So, oder so, Markus hat sich während des gesamten Tauchgangs ordentlich verhalten. Die Tarierung stimmte, er reagierte prompt auf Unterwasserzeichen, das war gutes 1-Stern-Niveau.

Ollo gratuliert zum bestandenen Brevet DTSA*.

Foto: Ollo Heß

Wir trauern um Holger Naundorf

Am 8. Juni 2023 ist unser sehr geschätztes Vereinsmitglied Holger Naundorf verstorben.

Wir sind sehr dankbar, dass du Teil unserer Gemeinschaft warst.
Gern denken wir zurück an die Vereinsaktivitäten und Tauchgänge mit dir.

Niemals wirst du ganz gehen, in unseren Herzen wirst du immer einen Platz haben und dadurch weiterleben.

Wir drücken Holgers Familie unser tief empfundenes Mitgefühl aus.

Silvesterschwimmen mit der DLRG

Das Wetter muss sich heute im Datum geirrt haben. Anstelle von Temperaturen um den Gefrierpunkt, wie es sich für einen ordentlichen Silvestertag gehört, beschert es uns frühlingshafte Temperaturen. Tatsächlich ist heute der wärmste Silvestertag, seitdem Wetterdaten aufgezeichnet worden sind.

Die Eispickel können wir also im Kofferraum liegen lassen. Um 12:00 treffen wir uns an der DLRG-Station am Lippesee. Wir ziehen unsere Neoprenanzüge an und deponieren hier trockene Kleidung, Handtücher und Duschbad.

In Fahrgemeinschaften fahren wir schließlich zum Padersee. Dort wollen wir in die Pader springen und uns von ihr forttragen lassen.

Gruppenfoto Silvesterschwimmen

Noch ein paar Fotos vorab, Wunderkerzen entzünden, dann gibt es den offiziellen Startbefehl und alle Schwimmen voller Glückshormone durch die angenehm frische Pader. 7° C sagt das Thermometer. Fast schon zu warm im Neoprenanzug. Aber unsere feucht-fröhliche Tour soll ja gut und gerne 2 Stunden Zeit in Anspruch nehmen.

Allein der andere Blickwinkel, aus dem Fluss heraus, macht unser Unterfangen zu einem ganz besonderen Erlebnis. Wir tauchen unter einem nicht vollständig geschlossenen Wehr hindurch, von Brücken winken uns Spaziergänger zu. Kleinere Stromschnellen geben uns Schwung. Ein Heidenspaß für alle Beteiligten.

Es dauert nicht lange, da mündet der kürzeste Fluss Deutschlands in die Lippe. Die Strömungsunterschiede sind deutlich wahrnehmbar. Einige hundert Meter weiter schließt sich die sanft dahin fließende Alme an.

Die Lippe trägt uns durch das Gebiet der ehemaligen Landesgartenschau. Kurz vor dem Wehr, in dem sich ein Wasserkraftwerk mit Walze befindet, müssen wir den Fluss verlassen.

Bei Kaffee und Tee genießen wir Schokoküsse, Gebäck und Kekse – die Organisation der DLRG ist wirklich super.

Frisch gestärkt steigen wir hinter dem Wehr wieder ins Wasser. Die Strömung hier ist enorm. Der Fluss trägt uns weiter in Richtung Lippesee.

Zum Spaß lassen wir zwei Bälle, die wir unterwegs gefunden haben, vor und zurück fliegen. Es kommt zu lustigen Rangeleien, wer den Ball zuerst werfen darf.

Schwimmend über den Lippesee
Auf Höhe des Lippesees steigen wir wieder aus dem Fluss. Bisher mussten wir uns nicht anstrengen, um von der Stelle zu kommen. Das sollte sich jetzt ändern.

Es weht eine kräftige Brise über den Lippesee. Wellen, wie in der Ostsee kommen auf. Beim Schwimmen klatscht das Wasser über uns herüber. Ungefähr einen Kilometer gilt es zu überwinden – rein durch Muskelkraft.

Ein DLRG Boot wacht über uns. Die meisten von uns sind gute Schwimmer. Einige nutzen dennoch den Taxiservice und lassen sich vom Boot übersetzen.

Beim Schwimmen in Rückenlage fällt es manchem Schwimmer schwer, den Kurs zu halten. So ein Zickzack-Kurs verlängert die Strecke schon mal auf gut und gerne 1,5 bis 2,0 km.

Das Wasser im Lippesee ist deutlich kälter, als das im Fluss. Durch die Flossenschläge pumpen wir permanent kaltes Wasser in unsere Neoprenanzüge.

Etwas ausgekühlt, aber glücklich kommen wir schließlich an der DLRG-Station an. Mit einem beherzten Satz springen wir auf die Schwimmplattform und haben schnell wieder festen Boden unter den Füßen.

Wir huschen aus den Neoprenanzügen, die warme Dusche tut gut. Hier herrscht schon ein ganz besonderes Gemeinschaftsgefühl 😉.

Noch ein Tee, oder Kaffee, etwas Kuchen, Plätzchen, oder Gummistangen und das Leben hat uns wieder. Wir quatschen noch ein wenig, lassen die Erlebnisse Revue passieren, planen neue gemeinsame Aktivitäten.

Für uns Padertaucher war dies das 2. Silvesterschwimmen. Auch diesmal hatten wir sehr viel Spaß. Wir danken der DLRG, dass wir wieder teilnehmen durften und mit besten Wünschen für das neue Jahr verabschieden wir uns.

Fotos: Marius Schuff, Stephan Wecker, Marina Liebner

Jahreshauptversammlung 2022

Bei der heutigen Jahreshauptversammlung der Unterwassersportabteilung im TV 1875 Paderborn e. V. äußerte der Abteilungsvorsitzende Ollo Heß seinen Dank gegenüber den ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitgliedern, sowie auch den Tauchausbildern.

Ferner würdigte er das Engagement der Mitglieder, die losgelöst von ehrenamtlichen Titeln Vereinsausflüge organisieren, oder auch einfach mit helfender Hand zur Stelle sind.

Neben den Wahlen des Vorstands, wobei der alte Vorstand einstimmig zum neuen Vorstand gewählt wurde, fand sich Erik Lange als motiviertes Mitglied, um zukünftig die kommissarische Leitung des Ressorts Öffentlichkeitsarbeit und Internet zu übernehmen.

Eine besondere Freude für den Vorstand war es, Hans-Gerd Schäfers für 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft zu ehren.

Der Abteilungsvorsitzende Ollo Heß (stehend links) dankt im Namen des gesamten Vorstands Hans-Gerd Schäfers (stehend rechts) für 40 Jahre engagierte Mitgliedschaft.
Der Abteilungsvorsitzende Ollo Heß (stehend links) dankt im Namen des gesamten Vorstands Hans-Gerd Schäfers (stehend rechts) für 40 Jahre engagierte Mitgliedschaft.

Foto: Gabi Kuckling

Segeltourn und Wracktauchen an der Côte d‘ Azur vom 14. September – 23. September 1984

Mir ist vor kurzem dieser Bericht von einer Padertaucher-Vereinsfahrt – damals nannten wir uns noch gar nicht Padertaucher, sondern schlicht USA, welches die Abkürzung für Unterwassersportabteilung darstellte – aus dem Jahr 1984 in die Hände gefallen. Dieses kleine Stückchen Geschichte möchte ich euch nicht vorenthalten.

Am 14. September 1984 war es endlich so weit. Die Fahrt sollte etwa gegen 16:30 Uhr ab Düsseldorf losgehen. Beim Düsseldorfer Teil der Besatzung, bestehend aus Christine, Klaus, Michael, den beiden Ralfs und Wolfgang, die sich bereits seit 1 1/2 Tagen schwer mit dem Be- und Entladen und Wiederbeladen des Mercedes Busses beschäftigt hatten, trafen die Paderborner Werner und Heiner gegen 17:00 Uhr ein.

Bei strömendem Regen geht es los
Nachdem die restlichen Tauchutensilien und Klamotten verstaut waren, begann die große Abreise. Klaus als Cheffahrer steuert zunächst einmal Stollberg an, um Siggi, unseren Kapitän mitzunehmen. Es herrscht strömender Regen. Stollberg steht nahezu unter Wasser. Dieses ist zumindest anzunehmen, da Siggi mit hochgezwirbeltem Schnurbart in Badehose (im Keller) die Wasserfluten dirigiert.

Da dieser sich kurzfristig entschlossen hat, mit einem weiteren Bulli selbst nach Toulon herunter zu fahren, kann die Fahrt nach kurzem Aufenthalt über Belgien, durch die Ardennen und Luxemburg nach Frankreich fortgesetzt werden. Es herrscht weiterhin strömender Regen, was die Fahrt letztlich, insbesondere für den Fahrer, schwierig und anstrengend macht.

Während der Vorbeifahrt am höchsten Berg der Ardennen, Mont Rigi, 668 Meter hoch, wird ein gebührender Gedächtnisschluck, spendiert von Werner, getätigt. Im Laufe des Abends schlafen so nach und nach alle ein, je nach Bequemlichkeit der Unterlage.

Nach dem Erreichen der französischen Autobahn, gegen 2:00 Uhr, übernimmt Michael das Steuer. Wie vereinbart folgen nach einstündigem Rhythmus, Wolfgang, Heiner, Werner und schließlich wieder etwa gegen 6:30 Uhr Klaus als Fahrer.

Frühstück in Pont Saint Esprit
Das Frühstück auf französischem Boden findet in der Nähe der Ardeche in dem Städchen Pont Saint Esprit statt. Klaus hat sich die ganze Zeit auf seine Croissants und schwarzen Kaffee gefreut. Mit diesem neuen Frühstücksgefühl müssen sich die anderen erst anfreunden, was jedoch letztlich keine Schwierigkeiten bereitet.

Nachdem wir in Ardeche selbst noch die Zimmer für die Rückkehr bestellt haben, fahren wir weiter an Marseille vorbei nach Toulon, wo wir gegen Mittag eintrudeln. Siggi, Ralf und Chantal warten schon auf uns. Siggi ist mit Ralfi die ganze Nacht durchgebrettert. Er hat die alte Crew der Milky Way schon verabschiedet.

Keine Wolke am Himmel
Das Wetter lässt, wie bereits den ganzen Morgen, nichts zu wünschen übrig. Keine Wolke am Himmel. Siggi erklärt großspurig, er sei ab jetzt für das Wetter zuständig, so dass nichts mehr passieren könne…
Oh, wenn er doch geschwiegen hätte!

Alle Mann an Bord!
Unser Bus ist schnell ausgepackt, die Gepäckübergabe klappt wie am Schnürchen, wobei der Kapitän erhebliche Mühe hat, uns Beginner auf die Besonderheiten und Eigenarten der christlichen Seefahrt, insbesondere aber der Einrichtungsgegenstände in seinem Boot, die alle sturmsicher ausgerichtet sind, vertraut zu machen. So läuft grundsätzlich mit Kraft und Gewalt an Bord nichts, da die Schubladen und Türen durch kleine Federn gesichert sind, die man erst mit einem leichten Fingerdruck lösen muss, bevor z. B. die Türen jeweils „mühelos“ aufgehen. Dieser eiserne Grundsatz gilt letztlich nicht für den Tisch, der tatsächlich nur mit großer Gewalteinwirkung in der Kajüte vom Boden entfernt werden kann, was wir noch erleben mussten.

Wider Erwarten klappt dann alles wie am Schnürchen. Das Gepäck und die Fressalien sind verstaut und die Tauchflaschen an Deck festgezurrt, so dass wir schließlich am späten Nachmittag auslaufen können.

Ein kleines Wölkchen und Windstärke 8
Nahezu unbemerkt hat sich in der Zwischenzeit das Wetter ein wenig geändert. Es herrscht zwar nach wie vor strahlender Sonnenschein, jedoch ist die Windstärke zwischenzeitig auf 7 bis 8 angewachsen, wofür nach Auskunft unseres Wetterwartes Siggi ein kleines Wölkchen über dem Festland verantwortlich ist. Aus dem Radio klingen zudem mehr und mehr schlechte Nachrichten. Wir laufen trotzdem aus. Ralf und Christine kämpfen mit den Tücken der Seefahrt. Aber auch alle anderen sind ein wenig blass, wenn wir einmal von dem Kapitän absehen wollen.

M II „Mistel Marder“ tut zu dem ein übriges, er schläft.

Nach einigen Stunden laufen wir auf der Insel Porquerolles im Hafen ein. Das Anlegemanöver klappt überraschend gut, nach dem Siggi rückwärts setzend, die einzige freie Lücke unter den misstrauischen Auen der übrigen Schiffseigner getroffen hat. Bald liegt das Boot fest vertäut und sicher mit Nase zum offenen Meer hin, am Landungssteg.

Einem anderen Segelboot, offensichtlich mit deutscher Besatzung, gelingt dieses nicht. Nach gut 3 Stunden Kampf mit den Wellen, angebotene Mithilfe wird abgelehnt, drehen sie ab und laufen voll in den Hafen ein, um dort uns gegenüber anzulegen.

Nachdem wir uns frisch gemacht und geduscht haben, gibt es das erste große Essen, arrangiert vom Chefkoch, Klaus: Spaghetti mit Gulasch und wieder, wie bereits während der Fahrt zur Insel, Rotwein.
Dieser läuft und läuft und läuft…
Obwohl es während der ganzen Nacht weiterstürmt – Siggi prüft mehrere Male die Verankerung – liegt das Schiff fest vertäut an der Pier. Alle verbringen eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen nutzen wir alle noch einmal den Service des Hafens aus, frisch geduscht versammeln wir uns an Deck zu einem Bomben-Frühstück. Es gibt Rührei mit Speck und Croissants. Klaus strahlt über das ganze Gesicht. Er hat damit seine Pflichten als Koch erfüllt und gibt dieses Amt an Chrstine ab.

Anschließend machen alle klar Schiff, sämtliche Sachen werden festgezurrt, einschließlich der Tauchgeräte. Etwa gegen 11:00 Uhr werde die Leinen gelöst. Auch jetzt ist es noch sehr stürmisch. Siggi meint, mindestens Windstärke 8. Von Porquerolles fahren wir an der Küste entlang in Richtung Osten. An der Ostküste befindet sich eine Felsgruppe, Les Deux Frèrers. Dort ist im Windschatten der Insel die See nahezu ruhig.

Wir tauchen in 2 Gruppen ab. Die Düsseldorfer sind unter sich und Werner und Heiner bilden die 2. Gruppe. Es herrscht klare Sicht, wir sehen viele Gorgonen, kleine Fische, einen größeren Pulpo und auch 2 größere Zackenbarsche, die sich jedoch in respektvoller Entfernung halten. Es wird ein schöner ruhiger Tauchgang. Hinterher stellt sich heraus, dass dieser Tauchgang doch nicht so ruhig war, da Werner beim Abspringen vom Boot den Standfuß seiner Flasche verliert und am Schluss des Tauchgangs seine Taucheruhr beim Erklettern der Milky Way auf Nimmerwiedersehen schwimmen lässt.

Wir legen um und ankern an der Ostküste in einer wunderschönen Bucht. Das Wasser ist kristallklar. Alle nutzen de Zeit zum Baden. Ralf und Klaus üben Tieftauchen – 13 Meter. Der Anker löst sich ständig aus dem glatten Unterfrund des Meeresbodens. Wir fahren anschließend zurück zum Hafen Porquerolles. Inzwischen hat sich das Wetter beruhigt. Noch während der Rückfahrt wird allgemein beschlossen, Ralf Pingel in Amalfi umzutaufen. Es folgt ein schöner und ruhiger Abend an Bord. Nach allgemeinem Duschen führt sich Christine mit ihrem Abendessen Hammelfleisch à la Carte entsprechend ein:
1. Gang – Eingelegte Heringe hausmacher Art
2. Gang – Hauptgericht Hammelfleisch
3. Gang – Nachtisch

Nach dem Abendessen waschen Ralf und Amalfi sich am Kai. Als Klaus und Michael vorbei kommen, nutzen sie die Gelegenheit und stoßen sie, völlig überraschend für die beiden, ins Wasser. Ralf gelingt es noch, sich den Klaus zu schnappen und diesen in vollen Klamotten mitzunehmen. Amalfi schafft dieses bei Michael nicht. Er schwört finstere Rache, holt sich einen großen Eimer mit Seewasser und hockt sich aufs Hinterdeck: Er erwartet Michael.
Dieser ist längst in der Koje, während die anderen an Deck sich noch ein wenig unterhalten und Rotwein trinken.

Amalfi – Rächer der Meere
Amalfi wartet unbeirrt weiter auf Michael. Später, alle sind ins Bett gegangen, sitzt er immer nach an Deck und wartet. Etwa gegen 4:00 Uhr ist er in eine Decke gehüllt vor seinem Eimer sitzend eingeschlafen. Etwa gegen 6:00 Uhr kriecht Amalfi, der Rächer der Meere enttäuscht in seine Koje.
Er verschläft promt Christines Frühstück und taucht erst zum Auslaufen in Richtung Festland zum Hafen von La Tour Fondue, wieder auf.
In La Tour Fondue verlässt uns Chantal. Wir füllen an der Füllstation die Flaschen wieder auf.
Amalfi nimmt seine Rache. Es gelingt ihm, Michael mit seinem Eimer voll Seewasser zu übergießen. Dabei wird auch die Minox von Wolfgang mit Seewasser getränkt und stellt von da an ihren Betrieb ein.

Tauchen vor Ilot de la Gabiniere
Vom Festland laufen wir wieder aus und tauchen vor Ilot de la Gabiniere. Michael versenkt kurzfristig beim Absprung vom Schiff seine Maske. Die Stelle ca. 40 Meter tief. Die Felsen sind wunderschön mit Gorgonen bewachsen. Allerdings sind nur kleine Fische zu sehen. Die von Siggi angekündigten Zackis von über 1 Meter Länge lassen sich nicht blicken.

Segeltourn zur Ile de Port-Cros
Anschließend machen wir unseren ersten Segeltourn zur Ile de Port-Cros. Das Segelsetzen klappt für den Anfang mit vereinten Kräften recht gut. Dafür wird nach 4-stündigem Segeln des Einholen der Segel eine grande Catastrophe.
Siggi fällt fast aus der Kajüte. Das Wetter hat sich wieder etwas verschlechtert. Wir landen bei schwerer See, haben das Boot jedoch bald sicher vertäut. Wir unternehmen einen Abendspaziergang über die Insel Port Cros mit Ausnahme der Küchenmaus Christine und Amalfi, der von seinem nächtlichen Abenteuer immer noch müde ist.
Pullover-Großeinkauf in einer Boutique. Auf dem Fußmarsch zum Castell bietet der Wanderweg herrliche Ausblicke Ausblicke auf das Meer, die Naturschutzinsel und schließlich auch auf den Hafen in Port Cros.
Christine hat sich mit dem Abendessen sehr viel Mühe gemacht. Alle werden satt. Christina kann als Küchenmaus beruhigt mit Michael und Wolfgang zum Eisessen gehen. Aus unerfindlichen Gründen bekommen sie statt der erwarteten Eisportion, Kuchen, was vor allen Dingen für Michael und Wolfgang letztlich unbegreiflich ist.

Am nächsten Tag, Dienstag, den 18. September 1984, fahren wir gegen Mittag wieder nach La Gabiniere, anschließend nach La Tour Fondue zum Füllen.

Während der Überfahrt ist die See sehr unruhig. Wolfgang, Christine, Michael und auch Heiner sehen sehr blass aus. Der Rächer der Meere ist immer noch müde.

Am späten nachmittag brechen Michael, Wolfagang, Amalfi und Christine zum großen ausflug nach Saint Tropez auf. Werner, heiner und siggi bleiben auf der Miky Way und machen abends einen Bummel durch die Ortschaft. Das Abendessen fällt aus.

Am Mittwoch, den 19. Semptember 1984, Amalfi hat Frühstücksdienst und entledigt sich dieser Aufgabe mit Bravour. Nach dem Frühstück werden sofort die Flaschen geholt. Wir fahren zu einem Felsen namens La Formique, ein paar Kilometer von Lavandou entfernt. Dort liegt in ca. 20 – 30 m Tiefe das Wrack eines Frachters. Im Laufe der zeit ist von dem Frachter nicht mehr viel übrig geblieben, lediglich die Kessel liegen einige Meter vom Rumpf des Schiffes entfernt. Ralf macht Silberübungen (VDST Silber), im Anschluss daran kehren wirin den Hafen von Lavandou zurück. Ralf und Heiner machen die erste und zweite ABC-Prüfung für DTSA Silber.

Amalfi bemüht sich um das Essen. Errotiert bereits seit etwa 8:00 Uhr am Morgen in der Küche herum. Nach der Abfahrt will er sofort die Kartoffeln für das Abendessen schälen, obwohl es zu Mittag Pellkartoffeln mit Quark geben soll. Etwa gegen 16:00 Uhr findet das Mittagessen statt. Michael isst zwar nicht mit Begeiterung, aber doch mit Genuss den Quark mit Knoblauch und Zwiebeln.
Wolfgang rührt davon keinen Bissen an.
Später erklärt Michael, das einzige, was nicht möge, sei Knoblauch. Den bekomme er nicht durch die Kehle. Er rieche ihn sofort. Alle sind hellauf begeistert.

Etwas gegen 20:00 Uhr schlägt Amalfis Abendessen alle Rekorde. Es gibt Tomatenscheiben, Gulaschsuppe, kartoffeln mit Rouladen und Soße, Erbsen und Karotten, sowie Obstsalat mit Maraschino.
Dieser wird von Werner umgetauft in Alloholsalat. Alle sind satt und nach den Ereignissen der letzten Tage rechtschaffend müde.

Wracktauchgang zur Donator (Prosper Schiaffino)
Am Donnerstag, den 20. September 1984 erfolgt gegen 8:00 Uhr allgemeines Wecken mit anschließendem ausgedehntem Frühstück. Etwas gegen 11:00 Uhr sind alle Tauchgeräte und sonstigen Sachen verstaut.

Heute soll die Donator (Prosper Schiaffino), das schönste Wrack des Mittelmeeres in der Grande Passe betaucht werden. Sie liegt östlich zwischen Proquerolles und der Insel Port-Cros. Die seee ist leicht bewegt. An ort und Stelle muss Siggi längere Zeit suchen, doch mit Hilfe des Echolotes und Anpeilen der Sichtmarken am Festland – Hochhäuser von Lavandou, Felsspitzen auf Proquerolles – wird das Wrack gefunden. Nun gilt es Anker zu setzen, was nach ein bis zwei Anläufen nahezu mühelos gelingt. Wie sich herausstellt, hat er das Schiffswrack in der Mitte in Höhe des Mastes an den Aufbauten getroffen.

Es tauchen wieder Klaus, mit seinen Schäfchen und die Paderborner Werner und Heiner. Es ist der absolute Höhepunkt unserer Fahrt. Das Wrack ist über und über mit wunderschönen Gorgonien in strahlendem Rot und Gelb bewachsen.
Wir sehen einen großen Conger, der sich im Iinneren zwischen den Trümmern des Schiffes verbirgt. Werner findet einen abgeworfenen Bleigurt.
Leider bleibt uns bei der Tiefe von ca. 46 – 50 Mteren nicht viel Zeit, alles gebührend zu bewundern. Die Luft wird knapp. Wir kehren am Ankertau langsam nach Einhaltung der Dekostufe in 3 Metern an die Wasseroberfläche zurück. Alle sind restlos begeistert. Es ist schon ein beeindruckendes Erlebnis, wenn man abtaucht und dann nach ca. 25 – 30 Metern allmählich unter sich das riesige Wrack der Donator unter sich sieht.

Wir fahren weiter zur sogenannten Robinson-Bucht an der Ile de Port-Cros, Port Man. Wir schwimmen an Land, unsere Fotosachen werden mit dem Boot transportiert. Wir besuchen das Fort Man, oben auf den Klippen der Bucht. Von dort haben wir einen herrlichen Ausblick bis hinüber zur Insel Levante. Es handelt sich um eine Blumen- und Vogelinsel, die weitestgehend unter Naturschutz steht und im übrigen militärisches Sperrgebiet ist.

Zurück auf dem Boot fahren wir um die Klippen von Fort Man herum. Siggi kann in den Hafen nicht einfahren, da dieser nicht tief genug ist. Wer von uns die Insel besuchen möchte, muss von dem rückwärtssetzenden Schiff auf den Landungssteg an Land springen.
Da die See nicht gerade sehr ruhig ist, ist es schon eine große Leistung von Siggi, uns so abzusetzen.
Klaus, der natürlich alles bereits schon einmal mitgemacht hat und sogar längere Zeit auf der Insel gelebt hat, führt uuns zum Biertrinken aus. Es wohnen nur wenige Menschen auf der Insel. Alle Häuser haben einen Dieselmotor zur Stromerzeugung. Es gibt ein bis zwei Läden, mehrere Kneipen und viele kleine Wohnungen, die alle für den ganzen Sommer über Gäste aufnehmen. Klaus erzählt von seinen Erlebnissen auf der Insel in den blühensten Farben. Er trifft seine ehemalige Wirtsfrau wieder und kündigt seinen nächsten Besuch an.
Anschließend sitzen wir alle oben auf dem Dorfplatz in einer Gaststätte. Klaus und Christine rufen in Düsseldorf an, woraufhin es zum großen Rundum-Telefonanruf aus Düsseldorf kommt, da die jeweiligen Ehefrauen und Familien nahezu im Handumdrehen wieder anrufen. Die ganze Kneipe steht Kopf.
Am Abend werden wir von Siggi wieder am Hafen aufgenommen. Es ist schon ein wenig dunkel geworden, so dass wir zu unserer Nachttauchfahrt aufbrechen können. Diese findet an der Pointe de la Galère, einem Riff vor der Ile de Port-Cros, statt.

Nachttauchabenteuer an der Pointe de la Galère
Klaus hat zu diesem Zweck extra einen großen Halogenscheinwerfer mit 100 Watt Leistung besorgt. Die erste Gruppe mit Klaus, Christine, Amalfi, sowie Wolfgang und Ralf taucht ab. Kurz danach fällt die große Lampe aus. Sei es, dass sie gegen einen Felsen, oder auf den Meeresboden gestoßen ist, jedenfalls stehen alle im Dunkeln.
Klaus schnappt sich seine beiden Zöglinge, Christine und Amalfi, und bringt sie sicher nach oben. Solist Wolfgang bleibt unten am Anker und wird kurz darauf von Werner und Heiner – wie bereits zuvor schon einmal – aufgefunden.
Heiners Lampe macht sich schwimmenderweise selbständig, sie wird jedoch bald von Amalfi an Bord geholt.

Nach diesem Abenteuer kehren wir in die Bucht bei Fort Man zurück. Es gibt ein großes Abendessen, diesmal von Ralf. Als Vorspeise gibt es Melone mit Schinken, Schweinesteaks und Röstis und als Salat Paprika mit Zigeunersoße. Zum Nachtisch Himbeeren mit Eiercremecognak.
Den vorgesehenen Besuch des Neptun lassen die vollen Bäuche nicht mehr zu. Die Nacht über bleiben wir an der großen Boje in der Bcht vertäut liegen, wobei wir einige Male gegen die Boje getrieben werden. Siggi rettet die Situation.

Am nächsten Morgen, Freitag, den 21. September 1984, ist bereits gegen 7:00 Uhr Abfahrt in richtung Festland Lavandou. Alle schlafen noch. Zur Enttäuschung aller läuft in Lavandou mit dem Füllen der Tauchflaschen nichts mehr. Die Tauchstation ist nicht besetzt, da die Taucher eben an uns vorbei in Richtung Donator ausgelaufen sind. Sie kommen erst gegen 12:00 Uhr mittags zurück.

In der Zwischenzeit hat das Wetter stark aufgefrischt. Es herrschen Windstärken zwischen 8 und 9. Dementsprechend verlaäuft die Überfahrt nach Porquerolles stürmisch. Man hat den Eindruck, als wenn wir überhaupt nicht vorwärts kommen. Ralf und auch Christine verziehen sich bald unter Deck. Amalfi und Michael setzen sich vorne in den Clüver und ziehen ihre Neoprenanzüge an.
Offenbar waren die Wellen letztlich doch nicht hoch genug, da beide vorne im Clüver hängend, eingeschlafen sind. Sie wachten erst in Porquerolles auf, wo wir nach schwerem Kampf des Schiffes gegen die Strömung und den Wind gegen 18:30 Uhr im Hafen anlegen.
Alle gehen zum Duschen, danach gibt es das große Abendessen von Chefkoch Wolfgang: Sherry, Rinderbrühe, Gulasch mit Nudeln und als Nachtisch Aprikosen.
Es beginnt zu stark regnen.

Klaus stellt für alle Paradiescreme Pudding her.

Obwohl der Sturm in der noch weiter aufbaut, verbringen wir an dem Landungssteg, nahezu wie gewohnt, eine ruhige Nacht.

Am Samstag, den 22. September 1984, unserem letzten Tag auf See, wird um 7:30 Uhr geweckt. Werner macht eine Blutwurstkonserve auf, womit das Frühstück praktisch von allein weiter in gwohntem Rahmen abläuft. Wir haben weiter auffrischenden Wind bis zu Windstärke 9.

Es geht los zur kleinen Passage. Siggi zweifelt, ob wir bei dem Wellengang überhaupt durch die kleine Passage kommen, doch es gelingt uns. Etwa gegen 11:30 Uhr, Toulon ist bereits in Sicht, beginnt der Motor unruhig zu laufen. Amalfi äußert die schlimmsten Befürchtungen. Siggi beruhigt.

Er gibt Gas und plötzlich ist Ruhe.
Wir treiben sofort auf ein unmittelbar vor uns liegendes kleines Felsenriff zu. Siggi übernimmt im wahrsten Sinne des Wortes das Kommando. Nach einigem Durcheinander haben wir schließlich das Vorsegel und das letzte Segel gesetzt. Es kommt die große zeit von Werner und Michael. Beide trotzen auf dem Achterdeck dem Wind und den Fluten, die immer wieder auf und über das Schiff schlagen. Werner, als Allohol-Experte hat sich schon die ganze letzte Zeit entsprechend gestärkt. Er ist an diesem Tage weder durch Wind noch Wasser und auch nicht durch Allohol zu bremsen. Lediglich der Tisch in der Kajüte macht ihm ein wenig zu schaffen. Er steigt auf die Koje von Siggi und wird durch die plötzliche Bewegung des Schiffes rückwärts auf den Kajütentisch geworfen. Dieser wird dabei regelrecht aus seiner Verankerung heraus gerissen.
Werner kann sein Schicksal nicht fassen.

Christine, Ralf und Wolfgang, insbesondere aber Heiner ging es demgegenüber nicht so gut.

Durch Kreuzen und Halsen kamen wir endlich etwa gegen 3:00 Uhr in die Nähe des Hafens von Toulon. Da insoweit Wind- und Wetterschutz von den herumliegenden Bergen bestand, wurde das Fahrwasser wesentlcih ruhiger. Ralf, als KFZ-Experte, gelang es, die Maschine wieder in Gang zu setzen, nachdem er die drei Ölfilter des Motors gereinigt hatte. So konnten wir dann mit eigener Kraft in den Hafen einlaufen. Wir kamen etwa gegen 17:00 Uhr an.

Da Siggi anschließend nicht mehr nach Toulon kommen wollte, musste das Boot nicht nur geräumt, sondern auch winterfestt gemacht werden. Es wurden Segel abgebaut und eingepackt, der Wagen eingeräumt. Siggi packte seine Amaturen in die berühmte Aluminiumkiste ein, die schon auf der Hinfahrt Wolfgang und Michael nicht hatte einschlafen lassen. Etwa gegen 20:10 Uhr starten wir in Richtung Autoroute du Soleil A7. Wir sind bereits weit hinter Marseille, als Siggi einfällt, dass er überhaupt kein Zeug mitgenommen und darüber hinaus möglicherweise auch seine Papiere an Bord vergessen hat.
Trotzdem fahren wir weiter.
Das Essen ist bestellt, etwa gegen 23:00 Uhr kommen wir in der Ardeche an. Das Gastwirtsehepaar erwartet uns bereits. Wir machen uns alle kurz frisch, anschließend ist großes Treffen im Speisesaal. Es gibt einen Pastis als Aperetiv, eiskaltes Wasser, roten Tischwein und als Vorspeise frischen Salat mit Radieschen, Tomatenscheiben, Möhren und Gurken. Der zweite Gang besteht aus in Fett gebackenen Muscheln mit Knoblauch und Petersilie. Kaninchen in Knblauchsoße mit Möhren und Pilzen bilden den 3. Gang. Zum Nachtisch gibts wahlweise Eis, oder Karamellpudding. Zum Abschluss einen starken Kaffee.

Zu diesem Essen erübrigt sich jeder Kommentar.

Wir machen noch einen kleinen Verdauungsspaziergang durch den Ort. Amalfi fällt im Brunnenhaus aus der Rolle, bzw. rutscht beim Wasserspritzen vom Rand bis zum Knie mit einem Fuß ins Wasser.

Etwa gegen 1:00 Uhr liegen alle in der Falle. Amalfi träumt lauf von einer Blonden, oder Brünetten. Weitergehende Fragen beantwortet er nicht.

Zurück nach Hause
Bereits gegen 6:30 Uhr ist allgemeins Wecken, anschließend Frühstück. Gegen 8:30 brechen wir auf zur Ardeche. Wir fahren 15 bis 20 Kilometer an der Ardeche entlang. Es ist eine herrliche Gegend, die man nicht nur gesehen, sondern auch näher kennengelernt haben sollte. Klaus ist unser Fahrer. Ab 9:30 befinden wir uns wieser auf Fahrt in Richuntg Heimat nach Lyon. Gegen 12:15 machen wir eine Mittagspause an einem See bei Deaune. Von da an fährt Michael über Dijon. Ab Dijon bis zur Grenze in Luxenburg fährt Amalfi. Siggi bringt uns sicher durch die Ardennen bis nach Düsseldorf.
Er fährt wieder Teufel.

Als zusammenfassung für die ganze Fahrt kann man vielleicht Werner zitieren: „So viel, wie wir in einer Woche erlebt haben, schaffen andere nicht einmal in 3 Wochen!“

Dem ist letztlich nichts hinzuzufügen.