DSTA*** Übung – Apnoetaucher rettet Gerätetaucher

Es regnet in Strömen, alles ist grau in grau. Immerhin sitzt die Frisur, jedoch nicht mehr lange, denn Marius, André und Ollo treten heute gemeinsam an, um die DTSA***-Ausbildung von André abzuschließen.

150 m Schnorcheln zu einem Gerätetaucher, der auf 7,50 m Tiefe liegt, Transportieren des Gerätetauchers an die Wasseroberfläche und 150 m an der Wasseroberfläche.
So lautet die Aufgabe, die André zu erfüllen hat.

Doch die Aufgabenstellung erwähnt nicht, wie kalt das Wasser des Hennesees ist. Sie erwähnt auch nicht, welche Sichtverhältnisse im See herrschen.

Schwimme, so schnell du kannst

Noch ein kurzes Briefing für André: „Das ist eine Rettungsaktion! Schwimme, so schnell du kannst, aber schwimme nur so schnell, wie du kannst.“
Mit anderen Worten: Verausgabe dich nicht. Schwimme so, dass du danach noch in der Lage bist, auf 7,50 m abzutauchen.

Der größte Fehler, der immer wieder bei Rettungsaktionen im Wasser begangen wird, ist, dass sich Retter verausgaben und dadurch ebenfalls zu Tode kommen.

Marius und Ollo bereiten die Übung vor.

Noch sitzt er auf dem Trockenen :-)

Marius als zu rettender Taucher, kuschelig warm im Trockentauchanzug mit Flauschisocken und Wohlfühlunterwäsche. Ollo, als Ausbilder und sichernder Apnoetaucher, in 7 mm Halbtrocken-Neoprenanzug – was bitteschön, ist da jetzt halb und was ist trocken…?

Als Ollo das kalte Wasser in den Anzug läuft, stellt sich ihm die Frage, warum er nicht besser Saunameister geworden ist, anstatt Tauchlehrer. Der Tauchcomputer behauptet, es seien 8° C Wassertemperatur. Ollos Badehose, oder das, was da drunter liegt, vermeldet Minustemperaturen.

Während André noch am Uferrand sitzt, schwimmen Marius und Ollo los in Richtung Badebucht. An einer Boje angelangt, so ca. mindestens genau ungefähr 150 – 200 m vom Ufer entfernt, taucht Ollo ab, um festzustellen, wie tief es bis zum Grund des Sees ist.

Der Hennesee ist absolut trübe. Mit Mühe lässt sich der Computer ablesen. Die Stelle ist geeignet.

Marius taucht ab und mimt den bewusstlosen Taucher. Er zieht an der Bojenleine, sein Zeichen, dass er nun auf seine Rettung hofft.

Ollo winkt André, der nun mit der Grazie von David Hasselhoff ins Wasser sprintet. OK, Baywatch kennt heute auch niemand mehr.

Die 6 kg Blei an Andrés Bleigurt erschweren das Schwimmen enorm. Eigentlich ist André ein sportliches Kerlchen, doch mit dem Zusatzgewicht gelangt er an die Grenzen seiner Kondition.

Den Luftblasen von Marius folgend, taucht er ab. Die Sicht ist schlecht, er findet Marius nicht und muss abbrechen. Das ist eine durchaus realistische Situation. Zweiter Versuch: André taucht ab. 3 m, 5 m, 8 m. Er packt Marius, wie er es gelernt hat, transportiert ihn an die Wasseroberfläche. „Ich werfe das Blei ab!“ – sehr gut.

Mit kraftvollen Flossenschlägen transportiert André Marius zum Ufer. Er keucht, doch er hält durch. Ollo spricht ihm Mut zu: „Noch 20 m, … noch 10 m, … geschafft!“

Natürlich geht es bei diesen Übungen auch darum, seine eigene Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Der VDST nennt das „die Rettungsfähigkeit“ darstellen.

Diese Übung hat André sehr gut gemacht.
Damit hat André auch die letzte praktische Übung für das Brevet DTSA*** gemeistert.

Flusstauchen im Krebsbach

Die Sonne knallt an diesem Ostermontag. Das Thermometer zeigt 26° C an, irgendwo auf dieser Welt, nur leider nicht in Schloß Neuhaus.

76 unerschrockene Padertaucher treffen sich zu früher Morgenstunde, um sich auf ein Abenteuer ganz besonderer Art zu begeben.

Sie sind gut ausgerüstet, denn Flusstauchen im heimischen Krebsbach wird für alle eine ganz besondere Herausforderung. Es beginnt bereits mit den Vorbereitungen. Das knapp 600 m lange Stück, das es zu betauchen gilt, zeigt bereits am Einstieg seine Komplexität.

Spätestens jetzt wird jeder und jedem dieser mit allen Wassern gewaschenen Padertaucher klar, aus welchem Grund sie mindestens drei 10 l Eimer gefüllt mit Wasser mitbringen sollten.

Alle packen mit an und so wird aus dem Krebsbach ein prall gefüllter Strom, der seinesgleichen sucht.

Wir steigen ab auf ca. 30 m Tiefe, begegnen gewaltigen Flussbarschen. Grotesk anmutende Baumstämme liegen auf unserem Weg. Die Strömung ist sanft und so gleiten wir dahin, kommen an einem versunkenen Hobbitdorf vorbei. Nach 600 m verlassen wir wieder den Krebsbach.

Was für ein Erlebnis an diesem 1. April.
April April 🙂

Jahreshauptversammlung 2024

Ein wenig früher als letztes Jahr, wurde am Sonntag die diesjährige Jahreshauptversammlung der Unterwassersportabteilung im TV 1875 Paderborn e. V. abgehalten. Ollo Heß eröffnete als Vorsitzender die Versammlung.

Zuerst wurde der verstorbenen Vereinsmitglieder gedacht. Nach der Schweigeminute folgten die Ehrungen der aktiven Mitglieder des Vereins. Besonders hervorzugeheben ist Bert, welcher nach 8 Jahren Ressortleiter Finanzen nicht mehr zur Wahl steht.

Bert wird für seinen Einsatz geehrt

Die Berichte der einzelnen Ressorts fielen positiv aus und es wurden bereits die nächsten Veranstaltungen angekündigt. Hier ist auf unsere neue Events Seite hinzuweisen.

In diesem Jahr standen Neuwahlen des Vorstands an.

Ollo wurde als Vorsitzerder wiedergewählt, Marius und Michaela wurden jeweils in ihren Ressorts bestätigt. Zum neuen Ressortleiter Finanzen wurde Colin gewählt. Erik betreut das Ressort Öffentlicheitsarbeit und Internet nicht mehr nur kommissarisch und ist damit Teil des Vorstandes.

Die Positionen der Kassenprüfer wurden routinemäßig neu bezogen, wir bedanken uns bei Colin und André für ihre Tätigkeit und begrüßen Ecki und Max in ihrem neuen Amt.

Sport mit Courage – Für eine freiheitlich demokratische Grundordnung

Die freiheitlich demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland ist die Basis unserer pluralistischen Gesellschaft. Nur wenn die verfassungsmäßigen Grund- und Menschenrechte respektiert, sowie alle Menschen in ihrer Verschiedenheit toleriert werden, kann eine demokratische Gesellschaft bestehen. Diese bildet die Grundlage für die vielfältigen Aktivitäten und Angebote unterschiedlicher Sportarten und Vereine mit denen diese ihren Beitrag zur sozialen Struktur der Gesellschaft leisten und zu ihrem Erhalt beitragen.

Das breite Engagement im Ehrenamt ist tief mit unseren freiheitlich demokratischen Werten, sowie einer uneingeschränkten Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit verbunden. All dies gehört zu den Grundlagen unserer Gesellschaft.

Der Sport ist parteipolitisch neutral aber gesellschaftspolitisch haben wir eine klare Haltung!

Wir, als Unterwassersportabteilung im TV 1875 Paderborn e. V. stehen ein für den Erhalt unseres Gemeinwesens und unseres offenen Weltbildes.

Taucherinnen und Taucher sind weltweit unterwegs. Dies öffnet die Augen dafür, wie wichtig das Eintreten für unsere Werte, für Umweltschutz und den Erhalt der Natur, für eine freie Lebensweise sind.

Ein Tag im Dive4Life – Tauchen mit Freunden

Für mich als 3-Stern Taucherin gab es einen besonderen Grund mit nach Siegburg ins Dive4life zu fahren. Während meines Studium im Saarland habe ich mich dem TC Manta Saarbrücken angeschlossen und dort Freundschaften geschlossen.

Während des letzten Medizinseminars in Essen wurde von den Tauchlehrern Marius (Padertaucher) und Claire (TC Manta Saarbrücken) der Plan geschmiedet, dass sich die beiden Vereine quasi auf halber Strecke in Siegburg treffen könnten.

Als Ollo dann auch noch vorschlug, eine Apnoeeinheit an den Anfang zu stellen war ich Feuer und Flamme und fragte Dirk aus Saarbrücken, ob der mitmachen wollte.

Im Dive4Life angekommen gab es erst mal eine ausgiebige und herzliche Begrüßung mit den ehemaligen Vereinskollegen. Dann wurden auch schon die Buddyteams für folgende Apnoeeinheit eingeteilt. Insgesamt waren es 6 Apnoeisten sodass 3 Zweierteams gebildet werden konnten. Dabei wurde darauf geachtet, dass jeder Einsteiger einen erfahrenen Buddy an der Seite hatte. Nichtsdestotrotz wurde in gleichberechtigten Teams getaucht, das heißt einer taucht und der andere sichert.

Nach einiger Zeit haben uns Ollo, Christopher und Lars verlassen. Die drei wollten sich der Gerätetauchausbildung widmen. Damit haben Dirk, Hendrik und ich ein Buddytem gebildet in dem reihum getaucht und gesichert wurde.

Nach einer Oberflächenpause mit guten Gesprächen und leckerem Essen vom mitgebrachten Buffet sollte ich eigentlich mit Bert und Hendrik einen Tauchgang mit Gerät machen. Da Dirk mich aber nett gefragt hat, ob ich nicht nochmal mit ihm Apnoe tauchen wolle, habe ich Hendrik gefragt, ob er auch noch Lust zu einer weiteren Apnoeeint hat. Da er einverstanden war und wir Bert in die überaus fähigen Hände von Claire geben konnten, gab es eine weitere Apnoeeinheit für uns drei. Dabei standen nicht möglichst tiefe Tauchgänge im Vordergrund, sondern der Spaß am Apnoetauchen. Da bietet das Dive4Life einige Möglichkeiten. So können Grotten oder auch eine Art Boot durchtaucht werden. Aber auch für Tieftauchversuche gibt es Infrastruktur wie Bojen und Leinen, die als Orientierung dienen können.

Nach der zweiten Apnoeeinheit mussten wir uns leider von den Tauchern aus Saarbrücken verabschieden. Für mich ging es zum Abschluss noch einmal mit Gerät unter Wasser. Hilde und Hendrik waren dabei super zuverlässige Buddys und wir hatten viel Spaß bei unserem Tauchgang.

Alles im Allem war es ein besonderer Tag für mich, den ich tollen Menschen verbringen durfte. Es hat sich auch wieder gezeigt wie groß die Kameradschaft unter Tauchern ist.

dive4life Siegburg – Eines der besten Erlebnisse ever!

Sonntag:  21. Januar 2024

Um 7:30 Uhr saßen alle 5 Personen im Auto und es ging von Paderborn aus nach Siegburg.
Unser Ziel: dive4life Indoortauchcenter, Zeithstraße 110, 53721 Siegburg 

Der Kofferraum war voll gepackt mit Taucherausrüstung und Leckereien für das kommende Picknick. Zwei Stunden fuhren wir, alle waren sehr gespannt auf den heutigen Tag. 

Angekommen in Schnee und Kälte entluden wir den Kofferraum und schleppten unsere Ausrüstungen mit uns mit. Es war voll im Tauchcenter. Dort trafen wir dann auf die anderen Teilnehmer unserer Gruppe. Ich war total gespannt und aufgeregt. Noch nie hatte ich so viele Taucher gleichzeitig gesehen, die alle heute mit uns tauchen würden. Nach einer kleinen Wartezeit, durften wir auch schon eintreten. Das Tauchbecken war riesig. 20 Meter Tiefe mit 3 Millionen Liter Wasser. 

Sofort haben wir uns an die Arbeit gemacht und unsere Taucherausrüstung zusammen gebaut. Ein schneller Buddy-Check und dann ging es auch schon nach unten. 

Mein erster richtiger Tauchgang

Bei meinem ersten Tauchgang überhaupt sind mein Tauchlehrer Hans-Gerd und ich auf 7 Meter Tiefe getaucht. Es war toll. Viel besser als im Schwimmbad. Zudem kam es mir auch leichter vor. Das Tarieren und den Druckausgleich durchzuführen, kam mir noch nie so einfach vor wie Vorort. Wir sind an Steinwände und zwischen Steinsäulen getaucht, sowie durch ein kleines Boot. Die Zeit ging um wie im Flug. Nach ca 25 Minuten ging es wieder an die Oberfläche. 

Nachdem ich mir meine Flossen und meine Ausrüstung abgelegt hatte, tauschte ich meine Tauchflasche aus. In der Zeit, in der nun andere Paare ins Wasser stiegen, saß ich an meinen Platz und musste lächeln. 30 Minuten lang saß ich einfach nur da, beobachtete andere Taucher und schaute faszinierend zu, wie sie sich auf ihre nächsten Tauchgänge vorbereiteten. Nachdem auch die anderen wieder an der Oberfläche waren, machten wir uns an das Essen dran. 

Es war LECKER! Um ehrlich zu sein hatte ich schon bedenken überhaupt noch tauchen gehen zu können nach diesem Picknick 🙂

Mein zweiter Tauchgang war dann ganz anders. Mit Tauchlehrer Ollo ging es runter auf 20 Meter Tiefe. Ich konnte meinen Puls in den Ohren hören, so aufgeregt war ich. Unten musste ich mich dann beruhigen um nicht in Panik zu verfallen. 
Mein Tipp: Lieder singen.
Ich hab den Titelsong von der TV Serie Friends „I‘ll Be There For You“ gesummt 🙂

Es war unglaublich da unten. Dunkel, groß, frei. Wir sind durch Höhlen getaucht und durch einen schwebenden Reifen, was so semi gut funktioniert hat. Natürlich ging dort die Zeit auch zu schnell vorbei. Dazu muss ich sagen, dass ich kaum ein Zeitgefühl unter Wasser hatte. Ich hätte nicht sagen können, wie lange wir schon unten bzw. allgemein im Wasser waren. Jedoch musste ich sowieso wieder nach oben, denn so viel Luft hatte ich nicht mehr. (Aufregung) Wir haben uns langsam nach oben bewegt und unseren Dekostop durchgeführt. (Erfolgreich)

Oben angekommen war ich überglücklich 🙂

Das war eines mit der besten Erlebnisse ever!

Für mich ging es dann heiß duschen und anschließend beim Kekse knabbern auf die anderen warten. Tolle Fotos wurden geschossen und allgemein war die Stimmung richtig schön. Zudem wurde ein Video gedreht. Siehe anderer Blogeintrag. 

Um 17:30 machten wir uns nach einem aufregenden und erfolgreichen Tag auf den Weg nach Hause. Ich bin sehr dankbar dabei gewesen sein zu dürfen und freue mich auf das nächste Mal!

Nach vielen Jahren endlich wieder unter Wasser

Nach vielen Jahren Tauchpause war nun das Motto Dive4Life. Bis auf 20 m eine versunkene Stadt in Siegburg erkunden… was für ein Wiedereinstieg. Optimale Voraussetzungen für meinen Tauchgang waren gegeben. 26 Grad Wassertemperatur, 3 Ausbilder und einige lang erfahrene Taucher.

Trotz alledem war ich schon recht aufgeregt, denn bekanntlich kann man ja auch in einer Badewanne ertrinken. In 3 Millionen Liter Wasser schon allemal.

Vor dem ersten Tauchgang mit Tauchlehrer Marius Ausrüstungscheck und Einweisung. Dann hieß es auch schon abtauchen. Marius an meiner Seite hat mir viel Sicherheit gegeben und so konnte ich nach einiger Zeit tatsächlich anfangen mich etwas zu entspannen.

Wieder auf dem Trockenen erstmal Stärkung am mitgebrachten Picknick mit den anderen Tauchern unserer Gruppe. Lecker! Die anderen hüpften dann schon wieder ins Wasser, ich gönnte mir eine kleine Ruhepause.

Tauchgang Nr. 2 dann mit Tauchlehrer Ollo. Nun wusste ich ja, was mich erwartet und so konnte ich das Abtauchen auf 20 m Tiefe sehr genießen!

Diesmal hatten wohl viele andere eine Pause eingelegt, denn weit und breit war keiner sonst in Sicht.

So kann ich voller Inbrunst sagen… Organisation, Einführung, begleitete Tauchgänge mit Ausbildern, Teamgeist von den teilnehmenden Padertauchern – TOLL war es!

Ich habe noch viel zu lernen, doch nun weiß ich gewiss, dass die Padertaucher mich dabei unterstützen werden.

Danke!

Kein Silvesterschwimmen 2023

Seit Tagen regnet es ununterbrochen. Der starke Regen lässt die Flüsse über die Ufer hinweg treten und überschwemmt einzelne Landzonen. Die Feuerwehr hat viel zu tun, um Uferbereiche zu schützen. Der gesamte Bereich um die Freilichtbühne Schloß Neuhaus steht unter Wasser. Alme und Lippe fließen deutlich früher ineinander, als dass es sonst der Fall ist.

Eigentlich wollten wir der Einladung der DLRG folgen und an deren Silvesterschwimmen teilnehmen. So einige Padertaucher haben sich schon darauf gefreut, sich über Pader und Lippe zum Lippesee treiben zu lassen, um zum Abschluss noch einmal 1.000 m durch den Lippesee zu schwimmen.

Am 28.12.2023 erreichte uns schließlich die nur allzu verständliche Absage. Zwar ist das Wasser wieder etwas zurückgegangen, dennoch sind die Uferbereiche dort, wo sie nicht mehr überflutet sind, noch immer maschig.

Und es regnet weiter…

Hemmoor 2023

Samstag 14.11.2023 11:00 Uhr
Nach ausführlichem Frühstück und Berts erstem Briefing ging es bei schönem Wetter zum Einstieg E3. Wir haben uns zu fünft für einen Tauchgang vom Rüttler zum Einstieg E1 entschieden. Diese gute Idee hatten Andere auch und so wurde es am Einstieg etwas unübersichtlich. Bert hat die Gruppe souverän durch das Chaos geführt.

Bert und Robert, sowie Colin und Marius sind zusammen getaucht; Heiner hat die Gruppe ins rechte Bild gerückt. Colin hat seiner Daheimgebliebenen eine Nachricht per Post überbracht und alle haben sich frohen Mutes am LKW vorbei in den kalten Schacht des Rüttlers gestürzt.

Nach dem Rüttler sollte es dann gleich wieder nach oben ins Warme gehen. Immerhin hatten wir mit Colin einen mutigen Nasstaucher dabei. So sind wir dem Steilhang schnell nach oben gefolgt. Am Hang entlang ging es nach einer kurzen Tour um das Segelboot zur Ausbildungsplattform, um das Setzen der Boje zu üben.

Bert hat uns zum Ausgang E1 geleitet. Leider war es dann mit dem schönen Wetter schlagartig vorbei und es regnete sintflutartig.

Für das nächstes Mal merken: Lieber unter Wasser bleiben, sonst wird man nass…

Fotos: Heiner Düsterhaus

Apnoetauchen in Hemmoor

Während des Wochenendes in Hemmoor wurde nicht nur mit Gerät getaucht, sondern es fand auch noch eine Apnoeeinheit statt.

Miriam wollte ihr DTAS * Apnoe-Tieftauchen absolvieren. Dafür muss zunächst die ABC-Ausrüstung im Wasser angelegt werden. Der Bleigurt durfte schon an Land fest verschnallt werden. Nach erfolgreichen Anlegen der Ausrüstung mussten 8 m tief getaucht werden. Ollo tauchte zuerst ab, um eine geeignete Stelle zu finden, die tief genug und sicher ist. Die Wahl fiel auf eine Stelle direkt hinter der Plattform am Einstieg E0.

Während der Vorbereitung konnte schon ein kleiner Stör von der Oberfläche bewundert werden. Nach den 8 m Tieftauchen standen noch 10 m Streckentauchen in 5 m Tiefe an. Nachdem auch dieser Teil abgeschlossen war, entschieden sich die beiden, dass sich das Anziehen der Neoprenanzüge für eine so kurze Zeit nicht gelohnt hätte. Deshalb beschlossen sie, die Apnoeeinheit noch etwas auszudehnen.

Da der Stör immer noch in der Nähe der Plattform war, wurde zu ihm hinabgetaucht und das schöne Tier konnte aus nächster Nähe beobachtet werden.

Danach durchtauchte Ollo die Röhre direkt an Einstieg E0. Im Anschluss ging es für die beiden noch zum Flugzeug. Auch dieses wurde erkundet.

Es war eine wunderschöne Erfahrung und wie auch andere Gelegenheiten an dem Wochenende gezeigt haben, lassen sich Ausbildung und schöne Taucheinheiten wunderbar miteinander vereinbaren.

Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?

Marina erhält ihr Brevet DTSA*

Bei 34° Außentemperatur ging es am 9. Juli 2023 für Marina, Erik und Marius in den Hennesee bei Meschede. Das Briefing für den heutigen ersten Tauchgang dauerte ein wenig länger als gewohnt, denn es galt die Rettungsübung inkl. Rettungskette vorzubereiten. Zuvor wurden die DLRG und andere Taucher, sowie Badegäste informiert, dass es sich um keinen Notfall handeln wird – Panik wollten wir an diesem schönen Sommertag nicht verbreiten.

Nachdem die drei Padertaucher auf ca. 9 m ein wenig Sicht hatten, positionierte sich der „bewusstlose“ Erik und wurde souverän von Marina an die Wasseroberfläche transportiert. Üben für den Ernstfall will gelernt sein, sodass auch der Transport an Land und die weitere Versorgung bewältigt werden mussten.

Dank der erfolgreichen Rettungsaktion konnten die drei nun einen weiteren Tauchgang antreten. In den Tiefen der Talsperre wurde sich nun nicht mehr über den engen, schwitzigen Neoprenanzug beschwert – bei 8° Wassertemperatur war dieser nun wirklich nötig 😊 Allzeit gut Luft und auf viele weitere schöne Tauchgänge in Deutschland und der großen, weiten Welt!

DTSA* mit Markus

Schon am frühen Morgen scheint die Sonne kräftig auf uns herab. Das Thermometer zeigt satte 32° C, der Himmel ist blau. Auf dem Parkplatz der Berghauser Bucht ist noch nicht viel los.

Heute will Markus sein Brevet DTSA* abschließen. Zwei Übungstauchgänge gilt es noch zu meistern.

Rettungsübung
Trainer C Anwärter André stellt sich als Partner für die Rettungsübung zur Verfügung. Das Dreierteam mit Tauchlehrer Ollo findet unter Wasser rasch eine geeignete Stelle, an der sich André als bewusstloser Taucher auf den Grund des Sees legen kann. Hier ist der Hennesee ca. 12 m tief – ideal für diese Übung.

Markus rettet André an die Wasseroberfläche und leitet das Abschleppen in Richtung Ufer ein. Tauchlehrer Ollo freut sich. Die Aufstiegsgeschwindigkeit hat Markus lehrbuchmäßig eingehalten.

Tauchgang unter erschwerten Bedingungen
Der zweite Ausbildungstauchgang des heutigen Tages nennt sich Tauchgang unter erschwerten Bedingungen. Tauchlehrer Ollo führt Markus und André, der den Tauchgang hospitierend begleitet, durch die schlechte Sicht in der Sprungschicht auf zunächst 16 m bis zur Abbruchkante des ehemaligen Steinbruchs im Hennesee. Ein kurzer Check: Alles OK? Von beiden Tauchpartnern kommt ein deutliches OK zurück.

Ollo zeigt mit dem Daumen nach unten. Abtauchen auf 20 m, 23 m, 24 m, Grund des Sees. Große, von Muscheln besiedelte Felsen liegen hier. Es ist dunkel, aber die Sicht ist hervorragend. Im Lampenschein wird der Gittermast sichtbar.

Finimetercheck? Ja, alle haben bisher kaum Atemgas aus ihren Flaschen verbraucht.

Sie tauchen zum Rand des Lochs, das sich ca. 5 m links des Gittermasten befindet. Ein paar kleine Flussbarsche tummeln sich dort.

Die drei Taucher lassen sich noch weitere 10 m in die Tiefe fallen. 30 m zeigt der Tauchcomputer an. Erneuter Check: OK? Ja, auch diesmal fühlen sich alle Taucher wohl.

Bei 7° C Wassertemperatur werden die Finger etwas kalt. Sie gelangen zum Ende des Lochs und steigen behutsam wieder auf.

Ollo gibt die Richtung vor. Zurück zum Gittermasten, anschließend nach und etwas höher tauchen.

Wer hat denn da wohl so viel Sediment aufgewirbelt? Das muss im Debriefing noch mal thematisiert werden 😉.

In den Felsspalten entdecken sie kleine Krebse. Erneuter Finimetercheck: Markus hat noch 80 bar Restdruck. Es ist nicht mehr weit bis zum Einstieg. Die Tauchgruppe steigt auf 6 m auf. Da wartet seelenruhig ein gewaltiger Zander auf die drei. Mit großen Augen sieht er die Taucher an, die mit noch größeren Augen zurückschauen. Beinahe wäre es zum Zusammenstoß gekommen. Ruhig gleitet der Zander unter den Tauchern her.

Sicherheitsstopp auf 5 m, dann langsam weiter in Richtung Einstieg und zur Wasseroberfläche.

Dieser Tauchgang unter erschwerten Bedingungen war eher ein Tauchgang mit erhöhtem Erlebniswert, dennoch beinhaltete er gleich mehrere, der vom VDST geforderten Kriterien: schlechte Sicht, größere Tiefe.

Im Debriefing spricht Ollo das aufgewirbelte Sediment an, auch André hat noch ein paar Tipps parat. So, oder so, Markus hat sich während des gesamten Tauchgangs ordentlich verhalten. Die Tarierung stimmte, er reagierte prompt auf Unterwasserzeichen, das war gutes 1-Stern-Niveau.

Ollo gratuliert zum bestandenen Brevet DTSA*.

Foto: Ollo Heß

Wir trauern um Holger Naundorf

Am 8. Juni 2023 ist unser sehr geschätztes Vereinsmitglied Holger Naundorf verstorben.

Wir sind sehr dankbar, dass du Teil unserer Gemeinschaft warst.
Gern denken wir zurück an die Vereinsaktivitäten und Tauchgänge mit dir.

Niemals wirst du ganz gehen, in unseren Herzen wirst du immer einen Platz haben und dadurch weiterleben.

Wir drücken Holgers Familie unser tief empfundenes Mitgefühl aus.

Edersee am Fronleichnam

Schönes Wetter, das Ziel vor Augen, am Fronleichnam machten sich André und Erik auf zum Edersee. Wir hatten Glück, trotz des Feiertages und vieler Besucher bekamen wir noch einen Parkplatz am Einstieg Eiche.

Einstieg Eiche

Neben uns machten sich bereits vier weitere Taucher bereit, jedoch konnten wir etwas eher im Wasser sein, sodass wir sehr klare Sichtverhältnisse beim Einstieg hatten. Die Camper beobachteten uns interessiert, jedoch verschwanden wir bald in Richtung Bucht und alter Stadt. Unter Wasser tümmelten sich schon auf dem Hinweg mittlere Fische, sogar ein Aal schaute vorbei. Bei den Mauerresten fanden wir leider duzende Angelhaken mit Schnur, ein paar davon konnten wir an der Oberfläche entsorgen.

Auf dem Rückweg fanden wir die berühmten riesigen Zander des Edersees, welche spektakulär über einer Stelle schweben und sich nicht von Tauchern beirren lassen. Ein paar Meter weiter fanden wir ihren Laich welcher zu tausenden um uns herum schwamm.

Die Oberflächenpause wurde gut genutzt um mit den parkenden Motorradfahrern Kontakt zu knüpfen und uns über die Hobbies auszutauschen. Unsere Nachbartaucher machten sich auf den Weg zu einem anderen Einstieg, gaben uns jedoch noch ein paar Tipps für den zweiten Tauchgang.

Jener befand sich eher auf der rechten Seite des Einstiegs und wurde deutlich dunkler, jedoch immer noch klar. Viele weitere Fische und Attraktionen später tauchen wir zufrieden auf. Der Edersee ist im ersten Halbjahr immer eine Reise wert und hat nicht enttäuscht, sodass wir uns nun jetzt schon auf die nächste Gelegenheit freuen.

Fotos: André Strobel

Jahreshauptversammlung 2023

Bei bestem Wetter wurde am Sonntag die diesjährige Jahreshauptversammlung der Unterwassersportabteilung im TV 1875 Paderborn e. V. abgehalten. Nachdem die hungrigen Mägen gefüllt und die Köpfe durch den Kaffee munter waren, eröffnete Ollo Heß als Vorsitzender die Versammlung.

Die Berichte der einzelnen Ressorts fielen positiv aus und es wurden bereits die nächsten Veranstaltungen angekündigt. Der erfolgreiche Wechsel der Webseite wurde berichtet und die erreichten Brevets und Trainingsmaßnahmen erläutert.

Die Position des zweiten Kassenprüfers wurde routinemäßig neu bezogen, wir bedanken uns bei Sven für seine Tätigkeit und begrüßen Colin in seinem ersten offiziellen Amt.

Dieses Jahr gab es einige Ehrungen zu verteilen. Zum einen durfte sich Maria zum 25 jährigem Vereinsjubiläum beglückwünschen lassen, zum anderen wurden die Leistungen beim letztjährigen Flossenschwimmabzeichen gewürdigt. Anwesend waren hierbei Heiner und Ollo, welche überragendes Gold erreichten. Nicht anwesend, aber dennoch geehrt sind Tobias mit Gold und Stephan mit Silber.

Pfingstmontagsausflug

Das gute Wetter lockte einige Taucher an den Hennesee. Leider ist beim ganzen Erzählen und Tauchen das übliche Foto vergessen worden, demnach nur ein Eintrag mit Worten.
Bei sonnigen 22°C machten sich 7 Taucher und Taucherinnen mitsamt Partnerinnen auf den Weg.

Ollo und Marius nahmen unsere beiden Neulinge Marina und Markus zu einem ihrer ersten Tauchgänge mit. Marius wiederum tauchte auch mit Miriam und entdeckte einen großen Hecht. Zu guter Letzt tauchten André und Erik ebenfalls im See und erkundeten die Gittermasten.

In den Pausen zwischendurch wurde es sich auf den Bänken und Strandtüchern bequem gemacht und die mitgebrachten Speisen verzehrt.

Alles in allem ein sehr entspannter Ausflug im Verein der Lust auf die nächsten Sommertauchgänge macht.

Exkurs: Eine Padertaucherin wird Saarlandmeister im Flossenschwimmen und Streckentauchen

Was macht eine Padertaucherin im Saarland? Studieren und in dem Zuge die Chance nutzen, andere Tauchvereine kennenzulernen. Ich schloss mich dem TC Manta Saarbrücken an, um im Training zu bleiben und tauchen gehen zu können.

Als die Einladung für die diesjährige saarländische Meisterschaft im Flossenschwimmen und Streckentauchen kam, überlegte ich nicht lange und meldete mich für vier Wettkämpfe an.

Da ich bei dem einzigen Leistungstraining im Flossenschwimmen, das der saarländische Tauchsportbund wöchentlich anbietet, nicht annähernd mithalten konnte, rechnete ich mir keine großen Chancen aus und sah die Teilnahme als ein just for fun Projekt an.

Meine gewählten Disziplinen waren 50 und 100 m Flossenschwimmen sowie 25 m Streckentauchen und 100 m Streckentauchen mit DTG. Der TC Manta ist gut mit 1 l Flaschen ausgestattet, sodass ich die 100-m-Streckentauchen mit DTG im Training ausprobieren und trainieren konnte. Ganz ohne Training und Vorbereitung bin ich demnach nicht gestartet.

Auch hatte ich durch andere Vereinsmitglieder die Möglichkeit das Schwimmen mit einer Monoflosse zu probieren. Da mir diese Art des Flossenschwimmens sehr liegt und bei den saarländischen Meisterschaften in jedem Wettkampf mit Mono- oder Bi-Fins gestartet werden darf, habe ich mich für die Monoflosse entschieden.

Am Sonntag, den 6. Mai, trafen sich alle Teilnehmer der Meisterschaft um 8 Uhr an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken.

Der erste Wettkampf war 100-m-Flossenschwimmen. Die Damen starteten in allen Wettkämpfen zuerst und so kam es, dass ich gleich im ersten Wettkampf startete und diesen in meiner Altersklasse auch gewinnen konnte.

Da ich nur die Sprintdisziplinen genannt hatte, hatte ich nach den 100 m erst mal eine Pause und mir die 800-m-Flossenschwimmen ansehen.

Vorbereitung für die 50 m Flossenschwimmen
Foto von Claire Girard

Danach ging es für mich wieder an den Start, dieses Mal über 100-m-Streckentauchen mit DTG. Auch diese Disziplin konnte ich siegreich abschließen

In einer weiteren Pause für mich, in der die 400-m-Flossenschwimmen stattfanden durfte ich für die 50 m Flossenschwimmen wieder ins Wasser. Mit einer Zeit von 29,3 Sekunden siegte ich erneut.

Nach einer offiziellen Pause ging es mit den Wettkämpfen im Streckentauchen weiter. Da ich mir nicht sicher war, ob ich in einer solchen Wettkampfsituation die 50-m-Streckentauchen schaffen würde, starte ich über 25 m. Dies war der einzige Wettkampf des Tages in dem ich mich geschlagen geben musste und Vizemeisterin wurde.

Alles im allem hatte ich viel Spaß bei meiner ersten Meisterschaft im Flossenschwimmen und Streckentauchen. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und es hat sich gezeigt, was eine hervorragende Ausbildung und regelmäßiges Training ausmachen.

Tauchwochenende in Hemmoor vom 17.03. – 19.03.2023

Am Freitag machten sich sechs Taucher auf den Weg zum bekannten Kreidesee im Norden. Aufrgund der unterschiedlichen Abfahrtszeiten, konnten sich Stephan und Erik schon Mittags im See abkühlen und warteten gespannt auf die Ankunft der anderen Vier.

Nach einem weiteren Tauchgang der beiden bei E4 und einem ersten Tauchgang der nun angekommenen Vereinskollegen wurde es sich im Haus gemütlich gemacht. Die Pizza kam pünktlich, sodass in schöner Runde allerlei Tauchegeschichten ausgetauscht, sowie die grobe Planung des nächsten Tages angestoßen wurde.

Sven, Bert, Erik und Andre bei E1
Sven, Bert, Erik und Andre bei E1

Den ersten Tauchgang des Samstags absolvierten die verschiedenen Gruppen an unterschiedlichen Einstiegen. E1, E5 und E3 waren das Ziel der Wahl. Jedem schien der Tauchgang gefallen zu haben. Zum Nachmittag formierte sich eine Vierergruppe, welche sich auf den Weg zum gefürchteten Hai machte. Stephan und Marius blieben bei E1 für ein paar Übungen.

Zum Abend lies es sich die Gruppe beim ortsansäßigen Griechen gut gehen und bereitete den Nachttauchgang vor. Es ist immer wieder beeindruckend wie die Anzahl der Fische an gleichen Orten, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten wächst.
Als zusätzliches Highlight wurde der tiefste Briefkasten Deutschlands genutzt um dem Padertaucher Verein eine Karte zukommen zu lassen.

Postkarte unter Wasser abgesendet
Postkarte unter Wasser abgesendet

Am letzten Tag ging es für jeden Taucher noch einmal unter Wasser. Die beiden Dreiergruppen gingen bei jeweils E5 und E3 ins Wasser und hatten viel Freude bei schönem Wetter.

Abschiedsfoto vor dem Hemmoor Schriftzug
Abschiedsfoto vor dem Hemmoor Schriftzug

Leider musste auch dieses Tauchwochenende enden, jedoch machte die Harmonie, Organisation und Unterwassererlebnisse Vorfreude auf den nächsten, noch zu planenden, Ausflug.

Silvesterschwimmen mit der DLRG

Das Wetter muss sich heute im Datum geirrt haben. Anstelle von Temperaturen um den Gefrierpunkt, wie es sich für einen ordentlichen Silvestertag gehört, beschert es uns frühlingshafte Temperaturen. Tatsächlich ist heute der wärmste Silvestertag, seitdem Wetterdaten aufgezeichnet worden sind.

Die Eispickel können wir also im Kofferraum liegen lassen. Um 12:00 treffen wir uns an der DLRG-Station am Lippesee. Wir ziehen unsere Neoprenanzüge an und deponieren hier trockene Kleidung, Handtücher und Duschbad.

In Fahrgemeinschaften fahren wir schließlich zum Padersee. Dort wollen wir in die Pader springen und uns von ihr forttragen lassen.

Gruppenfoto Silvesterschwimmen

Noch ein paar Fotos vorab, Wunderkerzen entzünden, dann gibt es den offiziellen Startbefehl und alle Schwimmen voller Glückshormone durch die angenehm frische Pader. 7° C sagt das Thermometer. Fast schon zu warm im Neoprenanzug. Aber unsere feucht-fröhliche Tour soll ja gut und gerne 2 Stunden Zeit in Anspruch nehmen.

Allein der andere Blickwinkel, aus dem Fluss heraus, macht unser Unterfangen zu einem ganz besonderen Erlebnis. Wir tauchen unter einem nicht vollständig geschlossenen Wehr hindurch, von Brücken winken uns Spaziergänger zu. Kleinere Stromschnellen geben uns Schwung. Ein Heidenspaß für alle Beteiligten.

Es dauert nicht lange, da mündet der kürzeste Fluss Deutschlands in die Lippe. Die Strömungsunterschiede sind deutlich wahrnehmbar. Einige hundert Meter weiter schließt sich die sanft dahin fließende Alme an.

Die Lippe trägt uns durch das Gebiet der ehemaligen Landesgartenschau. Kurz vor dem Wehr, in dem sich ein Wasserkraftwerk mit Walze befindet, müssen wir den Fluss verlassen.

Bei Kaffee und Tee genießen wir Schokoküsse, Gebäck und Kekse – die Organisation der DLRG ist wirklich super.

Frisch gestärkt steigen wir hinter dem Wehr wieder ins Wasser. Die Strömung hier ist enorm. Der Fluss trägt uns weiter in Richtung Lippesee.

Zum Spaß lassen wir zwei Bälle, die wir unterwegs gefunden haben, vor und zurück fliegen. Es kommt zu lustigen Rangeleien, wer den Ball zuerst werfen darf.

Schwimmend über den Lippesee
Auf Höhe des Lippesees steigen wir wieder aus dem Fluss. Bisher mussten wir uns nicht anstrengen, um von der Stelle zu kommen. Das sollte sich jetzt ändern.

Es weht eine kräftige Brise über den Lippesee. Wellen, wie in der Ostsee kommen auf. Beim Schwimmen klatscht das Wasser über uns herüber. Ungefähr einen Kilometer gilt es zu überwinden – rein durch Muskelkraft.

Ein DLRG Boot wacht über uns. Die meisten von uns sind gute Schwimmer. Einige nutzen dennoch den Taxiservice und lassen sich vom Boot übersetzen.

Beim Schwimmen in Rückenlage fällt es manchem Schwimmer schwer, den Kurs zu halten. So ein Zickzack-Kurs verlängert die Strecke schon mal auf gut und gerne 1,5 bis 2,0 km.

Das Wasser im Lippesee ist deutlich kälter, als das im Fluss. Durch die Flossenschläge pumpen wir permanent kaltes Wasser in unsere Neoprenanzüge.

Etwas ausgekühlt, aber glücklich kommen wir schließlich an der DLRG-Station an. Mit einem beherzten Satz springen wir auf die Schwimmplattform und haben schnell wieder festen Boden unter den Füßen.

Wir huschen aus den Neoprenanzügen, die warme Dusche tut gut. Hier herrscht schon ein ganz besonderes Gemeinschaftsgefühl 😉.

Noch ein Tee, oder Kaffee, etwas Kuchen, Plätzchen, oder Gummistangen und das Leben hat uns wieder. Wir quatschen noch ein wenig, lassen die Erlebnisse Revue passieren, planen neue gemeinsame Aktivitäten.

Für uns Padertaucher war dies das 2. Silvesterschwimmen. Auch diesmal hatten wir sehr viel Spaß. Wir danken der DLRG, dass wir wieder teilnehmen durften und mit besten Wünschen für das neue Jahr verabschieden wir uns.

Fotos: Marius Schuff, Stephan Wecker, Marina Liebner

Messinghausen am Tag der Deutschen Einheit

Am 03. Oktober war es wieder soweit, der Feiertag wurde ganz nach Padertauchermanier am See verbracht. Fünf Taucher trafen sich morgens am See und erkundeten in zwei Tauchgängen die Unterwasserlandschaft.

Der erste Tauchgang ging die die Tiefe das Boot erkunden. Marius an der Kamara fotografierte das Geschehen und wirkte recht zufrieden mit seinen Motiven.

Robert und Erik über dem Boot
Robert und Erik über dem Boot

Mittags wurde ausgeruht, gut gegessen und natürlich Flaschen befüllt. Nach schönen Gesprächen und Briefing der Jeep beladen und es ging den Berg herunter zum Einstieg.

Recht passend zum Datum wurde als zweiter Tauchgang der Trabbi angesteuert, die beiden Gruppen tauchten erst gemeinsam herab um das Auto zu besichtigen. Dort konnten Heiner und Marius fotografieren. Im Weiteren Verlauf trennten sich beide Gruppen und begrüßten sich an Land wieder.

Robert und Erik über dem Boot
Robert und Erik über dem Boot

Fotos: Marius, Heiner

Tauchen statt Training (Sommerferien Teil 3)

Der Möhnesee bleibt die feste Instanz bei unseren Dienstagsausflügen. Dieses Mal machten sich Marius, Bert und Erik auf den Weg.
Unter der Gruppenführung von Erik wurde sich auf den Weg zur Eiche gemacht. Temperatur und Sicht blieben ähnlich zur vergangenen Woche, man sah die Sprungschicht sehr deutlich und ab 8 Metern war die Sicht akzeptabel.

Aal im Möhnesee
Aal im Möhnesee

Gleich zu Beginn und auch noch einmal am Schluss zeigten sich Aale und hatten Interesse abgelichtet zu werden. Im weiteren Verlauf zeigten sich größere und kleinere Fische aller Arten. Scheinbar hat sich die Ankunft der Padertaucher jeden Dienstag herumgesprochen.

Bert im Freiwasser
Bert im Freiwasser

Fotos: Marius Schuff

Tauchen statt Training (Sommerferien Teil 2)

Nachdem der Möhnesee sich vorherige Woche schon als schönes lokales Ziel angeboten hat, fuhren dieses Mal gleich sechs Padertaucher gemeinsam zum See.

Aufgeteilt in zwei Gruppen planten die Taucher ihre Tauchgänge. Bei Andre führte Ollo die Ausbildung zum zukünftigen DTSA** fort. Er versuchte sich als Gruppenführer von Martin und Ollo und man konnte sich nach dem Tauchgang nicht sicher sein, ob die Schweißperle auf der Stirn von den herausfordernden Aufgaben oder den warmen 20° Grad Wassertemperatur kam.

Die zweite Gruppe führte Max und lies Marius und Erik die kleinen Sehenswürdigkeiten des Möhnesees sehen. Aufgrund der angenehm ruhigen Art des Tauchgangs gab es genug Zeit für Marius zu fotografieren und die Natur zu beobachten. Man hatte das Gefühl, dass die Fauna nach letzter Woche ein wenig Scheu abgelegt hat.

Fotos: Marius Schuff

Tauchen statt Training (Sommerferien Teil 1)

Aufgrund der jährlichen Trainingspause des Dienstagstrainings in der Schwimmoper für einige Wochen, machen sich die Mitglieder Gedanken über ein Alternativprogramm.

Für den Start sorgten Andre und Sven am 28. Juni.
Oberhalb von 8 Metern war die Temperatur schon sehr warm, jedoch noch recht trüb. Bei guter Sicht unterhalb von 8 Metern und 10 Grad Wassertemperatur erkundeten die beiden den Möhnesee. Die Tierwelt war zu dem Zeitpunkt noch schüchtern, jedoch hatten beide ihre Freude am Tauchgang.

Andre und Sven am Möhnesee
Andre und Sven am Möhnesee

Jahreshauptversammlung 2022

Bei der heutigen Jahreshauptversammlung der Unterwassersportabteilung im TV 1875 Paderborn e. V. äußerte der Abteilungsvorsitzende Ollo Heß seinen Dank gegenüber den ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitgliedern, sowie auch den Tauchausbildern.

Ferner würdigte er das Engagement der Mitglieder, die losgelöst von ehrenamtlichen Titeln Vereinsausflüge organisieren, oder auch einfach mit helfender Hand zur Stelle sind.

Neben den Wahlen des Vorstands, wobei der alte Vorstand einstimmig zum neuen Vorstand gewählt wurde, fand sich Erik Lange als motiviertes Mitglied, um zukünftig die kommissarische Leitung des Ressorts Öffentlichkeitsarbeit und Internet zu übernehmen.

Eine besondere Freude für den Vorstand war es, Hans-Gerd Schäfers für 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft zu ehren.

Der Abteilungsvorsitzende Ollo Heß (stehend links) dankt im Namen des gesamten Vorstands Hans-Gerd Schäfers (stehend rechts) für 40 Jahre engagierte Mitgliedschaft.
Der Abteilungsvorsitzende Ollo Heß (stehend links) dankt im Namen des gesamten Vorstands Hans-Gerd Schäfers (stehend rechts) für 40 Jahre engagierte Mitgliedschaft.

Foto: Gabi Kuckling

Tauchwochenende am Kulkwitzer See (Leipzig) vom 29.04.2022 – 01.05.2022

Es ist Freitag Nachmittag gegen 16 Uhr als sich auch die letzten, vorangemeldeten Padertaucher am Kulki einfinden und ihre hölzerne Blockhütte beziehen.

Nun gilt es, keine Zeit mehr zu verlieren und schnell den Weg Richtung See zu finden.

Also kurz bei Marius und Robert, die schon einen Tauchgang hinter sich haben, erkundigt, welche Unterwasserroute denn zu empfehlen ist und los geht’s.

Anreise Kulkwitzer See Blockhütte
Anreise Kulkwitzer See Blockhütte
Kulkwitzer See Einstieg E3
Kulkwitzer See Einstieg E3

Der erste Tauchgang führt uns ab Einstieg 3 auf einem Kurs von 270° genau zwischen den seitlichen Begrenzungstonnen hindurch in den See hinaus. Zur Begrüßung schwimmen mehrere große Karpfen in Ufernähe neugierig um uns herum und beobachten aufmerksam unser Verhalten.

Gerüst E3
Gerüst E3

Nach einigen Minuten treffen wir in ca. 5 m Tiefe auf ein Gerüst mit Plattform für den Übungsbetrieb. Wenige Minuten in die gleiche Richtung weiter getaucht sehen wir in ca. 20 m Tiefe ein noch deutlich größeres Gerüst aufgebaut, an das mehrere Plattformen angebracht sind und welches mit einem Militärnetz umspannt wurde. Dieses Objekt gilt es näher zu inspizieren, sodass wir uns dort eine ganze Weile aufhalten, bevor es auf den Rückweg geht. Nach ca. 40 min bei guter Sicht und neuen Eindrücken, kommen wir gut gelaunt wieder aus dem See und widmen uns sogleich der Planung des Abendessens.

Ausführlich gestärkt und unter Einhaltung der Oberflächenpause überkommt uns das Gefühl, dass auch ein Dämmerungstauchgang eine gewinnbringende, weitere Option für den Abend wäre.

Kurzerhand bilden wir zwei Tauchgruppen und steigen erneut bei E3 in den See um dieses Mal die Graswiesen und ihre Bewohner genauer zu erkunden. Ein stattlicher Hecht nimmt uns nach einigen Minuten in südwestlicher Richtung genauer unter die Lupe und überlegt, ob wir wohl eine lohnende Mahlzeit für ihn wären. 😉

Wir betrachten noch einige Krebse und kleinere Fischschwärme und kommen nach einem 50-minütigen und eher flachen Tauchgang aus dem Wasser, um nach wenigen Augenblicken auch die zweite Tauchgruppe in Empfang zu nehmen.

Vorbereitung des kulinarischen Dinners
Vorbereitung des kulinarischen Dinners

Glücklich und müde räumen wir unsere Tauchausrüstung zusammen und trinken in der Blockhütte noch ein Dekobier- vielleicht waren es auch zwei.

Am Samstagmorgen starten wir den Tag zunächst mit einem ausführlichen Brötchen-Frühstück auf der Terrasse in der Sonne. Heute soll eine neue Einstiegsstelle erforscht werden, die eine kleine Autofahrt zu Einstieg E2 notwendig macht.

An E2 werden wir von einem sehr netten Tauchbasenbetreiber in Empfang genommen, der uns zunächst die örtlichen Gegebenheiten näher erläutert und uns seine Räumlichkeiten sowie die Füllstation zur Verfügung stellt.

Theoretische Ausarbeitung des Auto-Beladungsplanes
oder: 3 Leute stehen dumm herum während einer schuftet.
Theoretische Ausarbeitung des Auto-Beladungsplanes oder: 3 Leute stehen dumm herum während einer schuftet.

Frisch mit Luft versorgt, gebrieft und aufgerödelt geht es nun also in den See mit dem Ziel ein kleines Flugzeug (Piper) ausfindig zu machen. Das Flugzeug haben wir zwar nicht gefunden, dafür aber verschiedene Plattformgerüste, Graswiesen, sandige Unterwasserformationen und diverse Steine, Schienen, Loren, Tonnen und auch einige Seebewohner. Ein toller Tauchgang mit abermals guter Sicht, den wir nach 68 Minuten beendet haben.

Kaum an der Basis angekommen, kommt uns schon der Basenleiter mit heißem Kaffee entgegen, sodass wir uns bei einem Heißgetränk in der Sonne etwas erholen können.

Auch ein zweiter Tauchgang ist für diesen Tauchplatz angedacht, bei dem die südliche Seite des Einstieges betaucht werden soll. Es folgt ein sehr entspannter Tauchgang durch wilden Unterwasserbewuchs, Sandpisten und einige kleine Fischschwärme.

Ein fröhlicher Taucher in der Basis E2
Ein fröhlicher Taucher in der Basis E2

Beim Abendprogramm gilt es nun verschiedenen Fraktionen gerecht zu werden. Während die eine Seite den Tag noch mit einem dritten Tauchgang vollenden möchte, ist der anderen Seite eher danach zu Mute, die Blockhütten zu bewachen.  

Zunächst findet aber ein gemeinsames Abendessen auf der Terrasse statt, bei dem italienische Spezialitäten wie Pizza und Calzone verköstigt werden.

Abstieg vom Parkplatz zum See
Abstieg vom Parkplatz zum See

Nach einem erfolgreichen dritten Tauchgang und der ebenso erfolgreich durchgeführten Bewachungsaufgabe wird der Abend gemeinsam ausgeklungen und die Erlebnisse der Tauchgänge besprochen.

Einstieg E3: Die Sonne zeigt uns den Weg in den See hinaus
Einstieg E3: Die Sonne zeigt uns den Weg in den See hinaus

Am Sonntagmorgen gönnen wir uns zunächst ein ausgiebiges Frühstück, um uns dann neue Ziele für den Tag zu setzen. Heute möchten wir alle nochmal einen Abschlusstauchgang an E3 machen und die Barkasse, ein altes Pilot-Boot zu finden. Da wir diesen Tauchplatz nun schon „kennen“, gelingt uns dieses auch auf Anhieb, sodass wir genügend Zeit haben die Barkasse von allen Seiten zu betauchen und auch die kunstvollen Stahlaufbauten im Inneren durch die Bullaugen von außen zu begutachten.

E3 Boot
E3 Boot

E3 Boot 2
E3 Boot 2

Insgesamt haben wir ein tolles, abwechslungsreiches und entspanntes Tauchwochenende am Kulki verbracht bei dem das sonnige Wetter mitspielte, die Sicht gut war und wir einen neuen See erkunden konnten.

Da sollten die Padertaucher auf jeden Fall nochmal hinfahren 😊

Unterwasserkarte
Unterwasserkarte

Fotos: Sven Machetanz, Marius Schuff

Segeltourn und Wracktauchen an der Côte d‘ Azur vom 14. September – 23. September 1984

Mir ist vor kurzem dieser Bericht von einer Padertaucher-Vereinsfahrt – damals nannten wir uns noch gar nicht Padertaucher, sondern schlicht USA, welches die Abkürzung für Unterwassersportabteilung darstellte – aus dem Jahr 1984 in die Hände gefallen. Dieses kleine Stückchen Geschichte möchte ich euch nicht vorenthalten.

Am 14. September 1984 war es endlich so weit. Die Fahrt sollte etwa gegen 16:30 Uhr ab Düsseldorf losgehen. Beim Düsseldorfer Teil der Besatzung, bestehend aus Christine, Klaus, Michael, den beiden Ralfs und Wolfgang, die sich bereits seit 1 1/2 Tagen schwer mit dem Be- und Entladen und Wiederbeladen des Mercedes Busses beschäftigt hatten, trafen die Paderborner Werner und Heiner gegen 17:00 Uhr ein.

Bei strömendem Regen geht es los
Nachdem die restlichen Tauchutensilien und Klamotten verstaut waren, begann die große Abreise. Klaus als Cheffahrer steuert zunächst einmal Stollberg an, um Siggi, unseren Kapitän mitzunehmen. Es herrscht strömender Regen. Stollberg steht nahezu unter Wasser. Dieses ist zumindest anzunehmen, da Siggi mit hochgezwirbeltem Schnurbart in Badehose (im Keller) die Wasserfluten dirigiert.

Da dieser sich kurzfristig entschlossen hat, mit einem weiteren Bulli selbst nach Toulon herunter zu fahren, kann die Fahrt nach kurzem Aufenthalt über Belgien, durch die Ardennen und Luxemburg nach Frankreich fortgesetzt werden. Es herrscht weiterhin strömender Regen, was die Fahrt letztlich, insbesondere für den Fahrer, schwierig und anstrengend macht.

Während der Vorbeifahrt am höchsten Berg der Ardennen, Mont Rigi, 668 Meter hoch, wird ein gebührender Gedächtnisschluck, spendiert von Werner, getätigt. Im Laufe des Abends schlafen so nach und nach alle ein, je nach Bequemlichkeit der Unterlage.

Nach dem Erreichen der französischen Autobahn, gegen 2:00 Uhr, übernimmt Michael das Steuer. Wie vereinbart folgen nach einstündigem Rhythmus, Wolfgang, Heiner, Werner und schließlich wieder etwa gegen 6:30 Uhr Klaus als Fahrer.

Frühstück in Pont Saint Esprit
Das Frühstück auf französischem Boden findet in der Nähe der Ardeche in dem Städchen Pont Saint Esprit statt. Klaus hat sich die ganze Zeit auf seine Croissants und schwarzen Kaffee gefreut. Mit diesem neuen Frühstücksgefühl müssen sich die anderen erst anfreunden, was jedoch letztlich keine Schwierigkeiten bereitet.

Nachdem wir in Ardeche selbst noch die Zimmer für die Rückkehr bestellt haben, fahren wir weiter an Marseille vorbei nach Toulon, wo wir gegen Mittag eintrudeln. Siggi, Ralf und Chantal warten schon auf uns. Siggi ist mit Ralfi die ganze Nacht durchgebrettert. Er hat die alte Crew der Milky Way schon verabschiedet.

Keine Wolke am Himmel
Das Wetter lässt, wie bereits den ganzen Morgen, nichts zu wünschen übrig. Keine Wolke am Himmel. Siggi erklärt großspurig, er sei ab jetzt für das Wetter zuständig, so dass nichts mehr passieren könne…
Oh, wenn er doch geschwiegen hätte!

Alle Mann an Bord!
Unser Bus ist schnell ausgepackt, die Gepäckübergabe klappt wie am Schnürchen, wobei der Kapitän erhebliche Mühe hat, uns Beginner auf die Besonderheiten und Eigenarten der christlichen Seefahrt, insbesondere aber der Einrichtungsgegenstände in seinem Boot, die alle sturmsicher ausgerichtet sind, vertraut zu machen. So läuft grundsätzlich mit Kraft und Gewalt an Bord nichts, da die Schubladen und Türen durch kleine Federn gesichert sind, die man erst mit einem leichten Fingerdruck lösen muss, bevor z. B. die Türen jeweils „mühelos“ aufgehen. Dieser eiserne Grundsatz gilt letztlich nicht für den Tisch, der tatsächlich nur mit großer Gewalteinwirkung in der Kajüte vom Boden entfernt werden kann, was wir noch erleben mussten.

Wider Erwarten klappt dann alles wie am Schnürchen. Das Gepäck und die Fressalien sind verstaut und die Tauchflaschen an Deck festgezurrt, so dass wir schließlich am späten Nachmittag auslaufen können.

Ein kleines Wölkchen und Windstärke 8
Nahezu unbemerkt hat sich in der Zwischenzeit das Wetter ein wenig geändert. Es herrscht zwar nach wie vor strahlender Sonnenschein, jedoch ist die Windstärke zwischenzeitig auf 7 bis 8 angewachsen, wofür nach Auskunft unseres Wetterwartes Siggi ein kleines Wölkchen über dem Festland verantwortlich ist. Aus dem Radio klingen zudem mehr und mehr schlechte Nachrichten. Wir laufen trotzdem aus. Ralf und Christine kämpfen mit den Tücken der Seefahrt. Aber auch alle anderen sind ein wenig blass, wenn wir einmal von dem Kapitän absehen wollen.

M II „Mistel Marder“ tut zu dem ein übriges, er schläft.

Nach einigen Stunden laufen wir auf der Insel Porquerolles im Hafen ein. Das Anlegemanöver klappt überraschend gut, nach dem Siggi rückwärts setzend, die einzige freie Lücke unter den misstrauischen Auen der übrigen Schiffseigner getroffen hat. Bald liegt das Boot fest vertäut und sicher mit Nase zum offenen Meer hin, am Landungssteg.

Einem anderen Segelboot, offensichtlich mit deutscher Besatzung, gelingt dieses nicht. Nach gut 3 Stunden Kampf mit den Wellen, angebotene Mithilfe wird abgelehnt, drehen sie ab und laufen voll in den Hafen ein, um dort uns gegenüber anzulegen.

Nachdem wir uns frisch gemacht und geduscht haben, gibt es das erste große Essen, arrangiert vom Chefkoch, Klaus: Spaghetti mit Gulasch und wieder, wie bereits während der Fahrt zur Insel, Rotwein.
Dieser läuft und läuft und läuft…
Obwohl es während der ganzen Nacht weiterstürmt – Siggi prüft mehrere Male die Verankerung – liegt das Schiff fest vertäut an der Pier. Alle verbringen eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen nutzen wir alle noch einmal den Service des Hafens aus, frisch geduscht versammeln wir uns an Deck zu einem Bomben-Frühstück. Es gibt Rührei mit Speck und Croissants. Klaus strahlt über das ganze Gesicht. Er hat damit seine Pflichten als Koch erfüllt und gibt dieses Amt an Chrstine ab.

Anschließend machen alle klar Schiff, sämtliche Sachen werden festgezurrt, einschließlich der Tauchgeräte. Etwa gegen 11:00 Uhr werde die Leinen gelöst. Auch jetzt ist es noch sehr stürmisch. Siggi meint, mindestens Windstärke 8. Von Porquerolles fahren wir an der Küste entlang in Richtung Osten. An der Ostküste befindet sich eine Felsgruppe, Les Deux Frèrers. Dort ist im Windschatten der Insel die See nahezu ruhig.

Wir tauchen in 2 Gruppen ab. Die Düsseldorfer sind unter sich und Werner und Heiner bilden die 2. Gruppe. Es herrscht klare Sicht, wir sehen viele Gorgonen, kleine Fische, einen größeren Pulpo und auch 2 größere Zackenbarsche, die sich jedoch in respektvoller Entfernung halten. Es wird ein schöner ruhiger Tauchgang. Hinterher stellt sich heraus, dass dieser Tauchgang doch nicht so ruhig war, da Werner beim Abspringen vom Boot den Standfuß seiner Flasche verliert und am Schluss des Tauchgangs seine Taucheruhr beim Erklettern der Milky Way auf Nimmerwiedersehen schwimmen lässt.

Wir legen um und ankern an der Ostküste in einer wunderschönen Bucht. Das Wasser ist kristallklar. Alle nutzen de Zeit zum Baden. Ralf und Klaus üben Tieftauchen – 13 Meter. Der Anker löst sich ständig aus dem glatten Unterfrund des Meeresbodens. Wir fahren anschließend zurück zum Hafen Porquerolles. Inzwischen hat sich das Wetter beruhigt. Noch während der Rückfahrt wird allgemein beschlossen, Ralf Pingel in Amalfi umzutaufen. Es folgt ein schöner und ruhiger Abend an Bord. Nach allgemeinem Duschen führt sich Christine mit ihrem Abendessen Hammelfleisch à la Carte entsprechend ein:
1. Gang – Eingelegte Heringe hausmacher Art
2. Gang – Hauptgericht Hammelfleisch
3. Gang – Nachtisch

Nach dem Abendessen waschen Ralf und Amalfi sich am Kai. Als Klaus und Michael vorbei kommen, nutzen sie die Gelegenheit und stoßen sie, völlig überraschend für die beiden, ins Wasser. Ralf gelingt es noch, sich den Klaus zu schnappen und diesen in vollen Klamotten mitzunehmen. Amalfi schafft dieses bei Michael nicht. Er schwört finstere Rache, holt sich einen großen Eimer mit Seewasser und hockt sich aufs Hinterdeck: Er erwartet Michael.
Dieser ist längst in der Koje, während die anderen an Deck sich noch ein wenig unterhalten und Rotwein trinken.

Amalfi – Rächer der Meere
Amalfi wartet unbeirrt weiter auf Michael. Später, alle sind ins Bett gegangen, sitzt er immer nach an Deck und wartet. Etwa gegen 4:00 Uhr ist er in eine Decke gehüllt vor seinem Eimer sitzend eingeschlafen. Etwa gegen 6:00 Uhr kriecht Amalfi, der Rächer der Meere enttäuscht in seine Koje.
Er verschläft promt Christines Frühstück und taucht erst zum Auslaufen in Richtung Festland zum Hafen von La Tour Fondue, wieder auf.
In La Tour Fondue verlässt uns Chantal. Wir füllen an der Füllstation die Flaschen wieder auf.
Amalfi nimmt seine Rache. Es gelingt ihm, Michael mit seinem Eimer voll Seewasser zu übergießen. Dabei wird auch die Minox von Wolfgang mit Seewasser getränkt und stellt von da an ihren Betrieb ein.

Tauchen vor Ilot de la Gabiniere
Vom Festland laufen wir wieder aus und tauchen vor Ilot de la Gabiniere. Michael versenkt kurzfristig beim Absprung vom Schiff seine Maske. Die Stelle ca. 40 Meter tief. Die Felsen sind wunderschön mit Gorgonen bewachsen. Allerdings sind nur kleine Fische zu sehen. Die von Siggi angekündigten Zackis von über 1 Meter Länge lassen sich nicht blicken.

Segeltourn zur Ile de Port-Cros
Anschließend machen wir unseren ersten Segeltourn zur Ile de Port-Cros. Das Segelsetzen klappt für den Anfang mit vereinten Kräften recht gut. Dafür wird nach 4-stündigem Segeln des Einholen der Segel eine grande Catastrophe.
Siggi fällt fast aus der Kajüte. Das Wetter hat sich wieder etwas verschlechtert. Wir landen bei schwerer See, haben das Boot jedoch bald sicher vertäut. Wir unternehmen einen Abendspaziergang über die Insel Port Cros mit Ausnahme der Küchenmaus Christine und Amalfi, der von seinem nächtlichen Abenteuer immer noch müde ist.
Pullover-Großeinkauf in einer Boutique. Auf dem Fußmarsch zum Castell bietet der Wanderweg herrliche Ausblicke Ausblicke auf das Meer, die Naturschutzinsel und schließlich auch auf den Hafen in Port Cros.
Christine hat sich mit dem Abendessen sehr viel Mühe gemacht. Alle werden satt. Christina kann als Küchenmaus beruhigt mit Michael und Wolfgang zum Eisessen gehen. Aus unerfindlichen Gründen bekommen sie statt der erwarteten Eisportion, Kuchen, was vor allen Dingen für Michael und Wolfgang letztlich unbegreiflich ist.

Am nächsten Tag, Dienstag, den 18. September 1984, fahren wir gegen Mittag wieder nach La Gabiniere, anschließend nach La Tour Fondue zum Füllen.

Während der Überfahrt ist die See sehr unruhig. Wolfgang, Christine, Michael und auch Heiner sehen sehr blass aus. Der Rächer der Meere ist immer noch müde.

Am späten nachmittag brechen Michael, Wolfagang, Amalfi und Christine zum großen ausflug nach Saint Tropez auf. Werner, heiner und siggi bleiben auf der Miky Way und machen abends einen Bummel durch die Ortschaft. Das Abendessen fällt aus.

Am Mittwoch, den 19. Semptember 1984, Amalfi hat Frühstücksdienst und entledigt sich dieser Aufgabe mit Bravour. Nach dem Frühstück werden sofort die Flaschen geholt. Wir fahren zu einem Felsen namens La Formique, ein paar Kilometer von Lavandou entfernt. Dort liegt in ca. 20 – 30 m Tiefe das Wrack eines Frachters. Im Laufe der zeit ist von dem Frachter nicht mehr viel übrig geblieben, lediglich die Kessel liegen einige Meter vom Rumpf des Schiffes entfernt. Ralf macht Silberübungen (VDST Silber), im Anschluss daran kehren wirin den Hafen von Lavandou zurück. Ralf und Heiner machen die erste und zweite ABC-Prüfung für DTSA Silber.

Amalfi bemüht sich um das Essen. Errotiert bereits seit etwa 8:00 Uhr am Morgen in der Küche herum. Nach der Abfahrt will er sofort die Kartoffeln für das Abendessen schälen, obwohl es zu Mittag Pellkartoffeln mit Quark geben soll. Etwa gegen 16:00 Uhr findet das Mittagessen statt. Michael isst zwar nicht mit Begeiterung, aber doch mit Genuss den Quark mit Knoblauch und Zwiebeln.
Wolfgang rührt davon keinen Bissen an.
Später erklärt Michael, das einzige, was nicht möge, sei Knoblauch. Den bekomme er nicht durch die Kehle. Er rieche ihn sofort. Alle sind hellauf begeistert.

Etwas gegen 20:00 Uhr schlägt Amalfis Abendessen alle Rekorde. Es gibt Tomatenscheiben, Gulaschsuppe, kartoffeln mit Rouladen und Soße, Erbsen und Karotten, sowie Obstsalat mit Maraschino.
Dieser wird von Werner umgetauft in Alloholsalat. Alle sind satt und nach den Ereignissen der letzten Tage rechtschaffend müde.

Wracktauchgang zur Donator (Prosper Schiaffino)
Am Donnerstag, den 20. September 1984 erfolgt gegen 8:00 Uhr allgemeines Wecken mit anschließendem ausgedehntem Frühstück. Etwas gegen 11:00 Uhr sind alle Tauchgeräte und sonstigen Sachen verstaut.

Heute soll die Donator (Prosper Schiaffino), das schönste Wrack des Mittelmeeres in der Grande Passe betaucht werden. Sie liegt östlich zwischen Proquerolles und der Insel Port-Cros. Die seee ist leicht bewegt. An ort und Stelle muss Siggi längere Zeit suchen, doch mit Hilfe des Echolotes und Anpeilen der Sichtmarken am Festland – Hochhäuser von Lavandou, Felsspitzen auf Proquerolles – wird das Wrack gefunden. Nun gilt es Anker zu setzen, was nach ein bis zwei Anläufen nahezu mühelos gelingt. Wie sich herausstellt, hat er das Schiffswrack in der Mitte in Höhe des Mastes an den Aufbauten getroffen.

Es tauchen wieder Klaus, mit seinen Schäfchen und die Paderborner Werner und Heiner. Es ist der absolute Höhepunkt unserer Fahrt. Das Wrack ist über und über mit wunderschönen Gorgonien in strahlendem Rot und Gelb bewachsen.
Wir sehen einen großen Conger, der sich im Iinneren zwischen den Trümmern des Schiffes verbirgt. Werner findet einen abgeworfenen Bleigurt.
Leider bleibt uns bei der Tiefe von ca. 46 – 50 Mteren nicht viel Zeit, alles gebührend zu bewundern. Die Luft wird knapp. Wir kehren am Ankertau langsam nach Einhaltung der Dekostufe in 3 Metern an die Wasseroberfläche zurück. Alle sind restlos begeistert. Es ist schon ein beeindruckendes Erlebnis, wenn man abtaucht und dann nach ca. 25 – 30 Metern allmählich unter sich das riesige Wrack der Donator unter sich sieht.

Wir fahren weiter zur sogenannten Robinson-Bucht an der Ile de Port-Cros, Port Man. Wir schwimmen an Land, unsere Fotosachen werden mit dem Boot transportiert. Wir besuchen das Fort Man, oben auf den Klippen der Bucht. Von dort haben wir einen herrlichen Ausblick bis hinüber zur Insel Levante. Es handelt sich um eine Blumen- und Vogelinsel, die weitestgehend unter Naturschutz steht und im übrigen militärisches Sperrgebiet ist.

Zurück auf dem Boot fahren wir um die Klippen von Fort Man herum. Siggi kann in den Hafen nicht einfahren, da dieser nicht tief genug ist. Wer von uns die Insel besuchen möchte, muss von dem rückwärtssetzenden Schiff auf den Landungssteg an Land springen.
Da die See nicht gerade sehr ruhig ist, ist es schon eine große Leistung von Siggi, uns so abzusetzen.
Klaus, der natürlich alles bereits schon einmal mitgemacht hat und sogar längere Zeit auf der Insel gelebt hat, führt uuns zum Biertrinken aus. Es wohnen nur wenige Menschen auf der Insel. Alle Häuser haben einen Dieselmotor zur Stromerzeugung. Es gibt ein bis zwei Läden, mehrere Kneipen und viele kleine Wohnungen, die alle für den ganzen Sommer über Gäste aufnehmen. Klaus erzählt von seinen Erlebnissen auf der Insel in den blühensten Farben. Er trifft seine ehemalige Wirtsfrau wieder und kündigt seinen nächsten Besuch an.
Anschließend sitzen wir alle oben auf dem Dorfplatz in einer Gaststätte. Klaus und Christine rufen in Düsseldorf an, woraufhin es zum großen Rundum-Telefonanruf aus Düsseldorf kommt, da die jeweiligen Ehefrauen und Familien nahezu im Handumdrehen wieder anrufen. Die ganze Kneipe steht Kopf.
Am Abend werden wir von Siggi wieder am Hafen aufgenommen. Es ist schon ein wenig dunkel geworden, so dass wir zu unserer Nachttauchfahrt aufbrechen können. Diese findet an der Pointe de la Galère, einem Riff vor der Ile de Port-Cros, statt.

Nachttauchabenteuer an der Pointe de la Galère
Klaus hat zu diesem Zweck extra einen großen Halogenscheinwerfer mit 100 Watt Leistung besorgt. Die erste Gruppe mit Klaus, Christine, Amalfi, sowie Wolfgang und Ralf taucht ab. Kurz danach fällt die große Lampe aus. Sei es, dass sie gegen einen Felsen, oder auf den Meeresboden gestoßen ist, jedenfalls stehen alle im Dunkeln.
Klaus schnappt sich seine beiden Zöglinge, Christine und Amalfi, und bringt sie sicher nach oben. Solist Wolfgang bleibt unten am Anker und wird kurz darauf von Werner und Heiner – wie bereits zuvor schon einmal – aufgefunden.
Heiners Lampe macht sich schwimmenderweise selbständig, sie wird jedoch bald von Amalfi an Bord geholt.

Nach diesem Abenteuer kehren wir in die Bucht bei Fort Man zurück. Es gibt ein großes Abendessen, diesmal von Ralf. Als Vorspeise gibt es Melone mit Schinken, Schweinesteaks und Röstis und als Salat Paprika mit Zigeunersoße. Zum Nachtisch Himbeeren mit Eiercremecognak.
Den vorgesehenen Besuch des Neptun lassen die vollen Bäuche nicht mehr zu. Die Nacht über bleiben wir an der großen Boje in der Bcht vertäut liegen, wobei wir einige Male gegen die Boje getrieben werden. Siggi rettet die Situation.

Am nächsten Morgen, Freitag, den 21. September 1984, ist bereits gegen 7:00 Uhr Abfahrt in richtung Festland Lavandou. Alle schlafen noch. Zur Enttäuschung aller läuft in Lavandou mit dem Füllen der Tauchflaschen nichts mehr. Die Tauchstation ist nicht besetzt, da die Taucher eben an uns vorbei in Richtung Donator ausgelaufen sind. Sie kommen erst gegen 12:00 Uhr mittags zurück.

In der Zwischenzeit hat das Wetter stark aufgefrischt. Es herrschen Windstärken zwischen 8 und 9. Dementsprechend verlaäuft die Überfahrt nach Porquerolles stürmisch. Man hat den Eindruck, als wenn wir überhaupt nicht vorwärts kommen. Ralf und auch Christine verziehen sich bald unter Deck. Amalfi und Michael setzen sich vorne in den Clüver und ziehen ihre Neoprenanzüge an.
Offenbar waren die Wellen letztlich doch nicht hoch genug, da beide vorne im Clüver hängend, eingeschlafen sind. Sie wachten erst in Porquerolles auf, wo wir nach schwerem Kampf des Schiffes gegen die Strömung und den Wind gegen 18:30 Uhr im Hafen anlegen.
Alle gehen zum Duschen, danach gibt es das große Abendessen von Chefkoch Wolfgang: Sherry, Rinderbrühe, Gulasch mit Nudeln und als Nachtisch Aprikosen.
Es beginnt zu stark regnen.

Klaus stellt für alle Paradiescreme Pudding her.

Obwohl der Sturm in der noch weiter aufbaut, verbringen wir an dem Landungssteg, nahezu wie gewohnt, eine ruhige Nacht.

Am Samstag, den 22. September 1984, unserem letzten Tag auf See, wird um 7:30 Uhr geweckt. Werner macht eine Blutwurstkonserve auf, womit das Frühstück praktisch von allein weiter in gwohntem Rahmen abläuft. Wir haben weiter auffrischenden Wind bis zu Windstärke 9.

Es geht los zur kleinen Passage. Siggi zweifelt, ob wir bei dem Wellengang überhaupt durch die kleine Passage kommen, doch es gelingt uns. Etwa gegen 11:30 Uhr, Toulon ist bereits in Sicht, beginnt der Motor unruhig zu laufen. Amalfi äußert die schlimmsten Befürchtungen. Siggi beruhigt.

Er gibt Gas und plötzlich ist Ruhe.
Wir treiben sofort auf ein unmittelbar vor uns liegendes kleines Felsenriff zu. Siggi übernimmt im wahrsten Sinne des Wortes das Kommando. Nach einigem Durcheinander haben wir schließlich das Vorsegel und das letzte Segel gesetzt. Es kommt die große zeit von Werner und Michael. Beide trotzen auf dem Achterdeck dem Wind und den Fluten, die immer wieder auf und über das Schiff schlagen. Werner, als Allohol-Experte hat sich schon die ganze letzte Zeit entsprechend gestärkt. Er ist an diesem Tage weder durch Wind noch Wasser und auch nicht durch Allohol zu bremsen. Lediglich der Tisch in der Kajüte macht ihm ein wenig zu schaffen. Er steigt auf die Koje von Siggi und wird durch die plötzliche Bewegung des Schiffes rückwärts auf den Kajütentisch geworfen. Dieser wird dabei regelrecht aus seiner Verankerung heraus gerissen.
Werner kann sein Schicksal nicht fassen.

Christine, Ralf und Wolfgang, insbesondere aber Heiner ging es demgegenüber nicht so gut.

Durch Kreuzen und Halsen kamen wir endlich etwa gegen 3:00 Uhr in die Nähe des Hafens von Toulon. Da insoweit Wind- und Wetterschutz von den herumliegenden Bergen bestand, wurde das Fahrwasser wesentlcih ruhiger. Ralf, als KFZ-Experte, gelang es, die Maschine wieder in Gang zu setzen, nachdem er die drei Ölfilter des Motors gereinigt hatte. So konnten wir dann mit eigener Kraft in den Hafen einlaufen. Wir kamen etwa gegen 17:00 Uhr an.

Da Siggi anschließend nicht mehr nach Toulon kommen wollte, musste das Boot nicht nur geräumt, sondern auch winterfestt gemacht werden. Es wurden Segel abgebaut und eingepackt, der Wagen eingeräumt. Siggi packte seine Amaturen in die berühmte Aluminiumkiste ein, die schon auf der Hinfahrt Wolfgang und Michael nicht hatte einschlafen lassen. Etwa gegen 20:10 Uhr starten wir in Richtung Autoroute du Soleil A7. Wir sind bereits weit hinter Marseille, als Siggi einfällt, dass er überhaupt kein Zeug mitgenommen und darüber hinaus möglicherweise auch seine Papiere an Bord vergessen hat.
Trotzdem fahren wir weiter.
Das Essen ist bestellt, etwa gegen 23:00 Uhr kommen wir in der Ardeche an. Das Gastwirtsehepaar erwartet uns bereits. Wir machen uns alle kurz frisch, anschließend ist großes Treffen im Speisesaal. Es gibt einen Pastis als Aperetiv, eiskaltes Wasser, roten Tischwein und als Vorspeise frischen Salat mit Radieschen, Tomatenscheiben, Möhren und Gurken. Der zweite Gang besteht aus in Fett gebackenen Muscheln mit Knoblauch und Petersilie. Kaninchen in Knblauchsoße mit Möhren und Pilzen bilden den 3. Gang. Zum Nachtisch gibts wahlweise Eis, oder Karamellpudding. Zum Abschluss einen starken Kaffee.

Zu diesem Essen erübrigt sich jeder Kommentar.

Wir machen noch einen kleinen Verdauungsspaziergang durch den Ort. Amalfi fällt im Brunnenhaus aus der Rolle, bzw. rutscht beim Wasserspritzen vom Rand bis zum Knie mit einem Fuß ins Wasser.

Etwa gegen 1:00 Uhr liegen alle in der Falle. Amalfi träumt lauf von einer Blonden, oder Brünetten. Weitergehende Fragen beantwortet er nicht.

Zurück nach Hause
Bereits gegen 6:30 Uhr ist allgemeins Wecken, anschließend Frühstück. Gegen 8:30 brechen wir auf zur Ardeche. Wir fahren 15 bis 20 Kilometer an der Ardeche entlang. Es ist eine herrliche Gegend, die man nicht nur gesehen, sondern auch näher kennengelernt haben sollte. Klaus ist unser Fahrer. Ab 9:30 befinden wir uns wieser auf Fahrt in Richuntg Heimat nach Lyon. Gegen 12:15 machen wir eine Mittagspause an einem See bei Deaune. Von da an fährt Michael über Dijon. Ab Dijon bis zur Grenze in Luxenburg fährt Amalfi. Siggi bringt uns sicher durch die Ardennen bis nach Düsseldorf.
Er fährt wieder Teufel.

Als zusammenfassung für die ganze Fahrt kann man vielleicht Werner zitieren: „So viel, wie wir in einer Woche erlebt haben, schaffen andere nicht einmal in 3 Wochen!“

Dem ist letztlich nichts hinzuzufügen.

Tauchgang zum Wrack der Thistlegorm

Herbst 2019

Den einen schönsten Tauchgang zu definieren, aus verschiedenen, großartigen Tauchgängen, die man bereits gemacht hat, ist ein schwieriges Unterfangen. Deshalb möchte ich hier stattdessen über den Tauchgang schreiben, der mich bislang wohl am meisten beeindruckt hat.

Wir schreiben das Jahr 2019 und befinden uns auf einer Tauchsafari im nördlichen Roten Meer. Nach einigen sehr interessanten und erlebnisreichen Tauchtagen soll nun ein ganz besonders Ziel angesteuert werden. Es geht zur Westseite des südlichen Sinai zu der Riff Ansammlung Sha´ab Ali, genauer gesagt zur SS Thistlegorm.

Ich hatte schon so einiges von diesem britischen Frachtschiff gehört, welches im zweiten Weltkrieg die britischen Truppen mit Nachschub versorgen sollte und im Oktober 1941 von einem deutschen Bomber versenkt wurde. Dennoch ahnte ich wohl nur grob, welches Abenteuer mich erwarten würde.

Nach einem kurzen Briefing durch den Dive Guide sollte es losgehen. Also schnell in den Tauchanzug gesprungen, die Ausrüstung angelegt, den Buddy Check durchgeführt und schon ging es in recht strömigem Wasser hinunter zum Wrack. Schon von weitem sah ich die Konturen dieses riesigen Stahlkolosses immer deutlicher werden. „Wie groß so ein Wrack wirklich ist und welche unheimliche Stimmung rund um das Schiff herrscht, realisiert man erst, wenn man es vor sich sieht“ dachte ich bei mir.

Neben den groben Konturen des Wracks fielen zunehmend das Ausmaß der Zerstörung sowie die vielen Gegenstände rund um das Schiff ins Auge. Verstreute Munitionskisten, Geschosse, Fahrzeugteile, Schrottteile und nicht zuordenbare Gegenstände, die teils stark bewachsen waren, lagen überall verstreut. Vor mir lag eine (für mich) ziemlich bizarre Szenerie, die in mir eine Mischung aus Entsetzen, Ehrfurcht und Begeisterung hervorriefen.

Besonders beeindruckend fand ich auch die Bordkanonen die am Heck des Wracks als große Aufbauten ins blaue Wasser ragten. Man konnte sich förmlich vorstellen, wie noch in letzter Sekunde versucht wurde, mit diesen Kanonen den deutschen Bomber abzuschießen.

Ein weiteres Highlight des Tauchgangs war der Abstecher in die vorderen Lagerräume im Inneren des Wracks. In diesen dunklen und recht engen Kammern sind unterschiedliche Fahrzeuge wie dicht aneinander stehende Motorräder, Lastwagen mit unterschiedlichen Aufbauten aber auch Ausrüstungsgegenstände wie Gummistiefel, Gewehre, Fässer, Reifen und viele Dinge die ich nicht direkt erkennen konnte zu sehen. Ich war gefesselt von dem Anblick, der sich mir bot und konnte es gar nicht ganz glauben, in diesem echten Unterwassermuseum zu tauchen.

Interessant zu sehen war auch, wie die Natur sich ihren Lebensraum an vielen Stellen zurückerobert hatte. Große Teile des Wracks waren bewachsen und verschiedenste Fische schwammen überall im und um das Schiff herum. Man konnte Reliquien aus dem zweiten Weltkrieg und direkt darüber schwebende Schwärme von Fischen sehen. Atemberaubend!

Gegen Ende des Tauchgangs sind wir durch die Kajüte des Kapitäns getaucht und konnten seine damalige Badewanne begutachten. Ebenfalls ein surreales Gefühl durch diese ehemaligen Privatgemächer zu tauchen.

Nach dem Aufstieg an der Leine, um in der Strömung ohne Probleme Sicherheitsstopps einlegen zu können stieg ich tief beeindruckt aus dem Wasser. Auch beim Debriefing an Oberdeck haben mein Buddy und ich, sowie auch die anderen Safariteilnehmer noch viel über das Gesehene gesprochen.

Je länger ich über diesen Tauchgang nachdenke desto mehr Details fallen mir ein, die ich leider nicht alle einzeln hier aufführen kann. Dieser Tauchgang an der Thistlegorm hat mich auch nach dem Ende der Safari noch weiter beschäftigt und ich denke immer wieder sehr gerne daran zurück.

Las Islas Medas – Wracktauchgang

Irgendwann in den 1980er Jahren – als es noch keine Klodeckel gab

Mein schönster Tauchgang…. schwere Entscheidung, eigentlich war jeder Tauchgang etwas besonderes, mal spannend, lustig 😁, lehrreich, gefährlich oder eben schön.

Nach vielen Übungen und Jokes (unter Wasser eine Flasche Sekt austrinken), und Prüfungen, in Spanien bei den Islas Medas angekommen, dachte ich, jetzt geht es richtig los.

Aber dann hieß es: „Wenn du mal ein paar Tauchgänge hast, dann kannst du mitkommen.“.

Ein schwerer Sturm wollte uns über mehrere Tage das Tauchen untersagen. Aus früheren Jahren, vom Schnorcheln, wusste ich, jedoch wo man trotzdem tauchen kann. Und dort wäre sogar noch ein Wrack zu finden.

Alle wollten wissen wo, sagte ich nicht, könnte die Anderen aber mitnehmen. So hatte ich Heinz und Toni überredet. 

Endlich im Wasser, erblicken wir auf 6 m das Wrack. Ich war begeistert und aufgeregt zugleich. Mit den Händen etwas unruhig – es gab noch keine Klodeckel – am Wrack weiter runter. Bei 12 m erreichten wir den Grund. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht.

Aus meiner rechten Hand kommen schwarze Fäden, es wird Zeit zum Auftauchen.  Wieder an Land, erscheint zunächst alles okay zu sein. Aber schließlich bemerke ich, dass meine rechte Hand blutete. Es war nicht so schlimm, ich hatte mich wohl am scharfkantigem Wrack geschnitten. Auf 12 m konnte ich ohne Lampe kein rot wahrnehmen, deshalb die schwarze Fäden. 

Meinen Mittauchern Heinz und Toni hat es sehr gefallen, und von nun an wurde ich von allen anderen Tauchern mitgenommen.

Das war mein erster richtiger, von mir geführter Tauchgang und der war wirklich wunderschön.

Ich wünsche allen Taucher:innen wunderschöne Taucherlebnisse und immer 50 bar in der Pulle.

Das Beste kommt zum Schluss

Mit dem Tauchen habe ich gleich in den edlen Gewässern auf den Malediven begonnen. Anders gesagt, war dieser Urlaub der Grund, mich zu dem Tauchkurs bei den Padertauchern anzumelden.

Henning und Ollo haben sich große Mühe gegeben, dass ich überhaupt einen Tauchschein bis zu meinem Urlaub bekommen habe. Mit dem DTSA Grundtauchschein und 2 Tauchausflügen zum Hennesee bin ich also in den Flieger gestiegen.

Ja und dann kam das Inselparadies mit der Unterwasserwelt vom Indischen Ozean. Im tropischen Gewässer rund um die Insel Thulhagiri kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Muränen, Riffhaie, Schildkröten, Rochen, Napoleonfische und viele andere bunte Fische in großen Schwärmen und ich mittendrin.

Mit dem Tauchboot herauszufahren, das war schon eine ganz andere Welt, als ein deutscher Binnensee. Warmes, klares Wasser bei viel Sonnenlicht machen das Tauchen zum besonderen Vergnügen. Als Anfänger hatte ich immer meinen persönlichen Buddy von der Tauchbasis.

Irgendwann kam natürlich der letzte Tauchgang des Urlaubes. Alles lief eigentlich wie bei den vorherigen Ausflügen. Am Rand des Atolls war etwas mehr Strömung aber es lief alles gut. Viele bunte Fische, gute Sicht – alles bestens. Und schließlich kam, wie immer, der langsame Aufstieg mit Sicherheitsstopp. Das ist eigentlich das Langweiligste vom ganzen Tauchgang, aber eben notwendig. Immer schön auf den Computer schauen um die Tiefe und die Zeit im Blick zu haben.

„Und was ist das?“ Aus der Tiefe kam etwas Dunkles auf uns zu geschossen. So ziemlich genau auf meine Tauchpartnerin zu. Es drehte kurz vor uns ab, machte einen Bogen, kam noch einmal bei uns vorbei und war auch gleich wieder weg.

Es war ein Fächerfisch! Völlig erschrocken schauten wir uns an. Selbst meine Tauchpartnerin Agnes war völlig durcheinander – und das, obwohl sie mir vorher immer Ruhe und Gelassenheit gepredigt hatte. An der Wasseroberfläche konnten wir unser Glück kaum fassen, was wir da erlebt hatten. Sie hatte schon mehrere hundert Tauchgänge auf den Malediven absolviert, aber einen Fächerfisch hatte sie auch noch nie gesehen.

Von der Gruppe des Tauchausfluges hatte kein anderer diesen Fisch gesehen. Das war mein persönliches Glück, da bei mir als Anfänger immer als Erstem die Luft zur Neige ging und ich daher vor den anderen auftauchen musste.

Ich hatte zwar keinen Fotoapparat dabei, aber dieses Bild werde ich nie vergessen.

Abu Hashish

Freitag, 18.10.2019

Ich hab ja noch nicht so viele Tauchgänge gemacht. Im Waldsee und im Möhnesee fand ich es immer ziemlich kalt, selbst noch im August. Mein Leihanzug passte oft nicht, so lief kaltes Wasser hinein und mir war meist ganz schnell kalt.

Indoortauchen und mit Leonie unter Wasser Quatsch machen gefällt mir da schon besser.

Diesmal jedoch war alles noch ganz anders, denn meinen schönsten Tauchgang habe ich während der Vereinsfahrt 2019 nach Ägypten gehabt.

Dabei fing es eher doof an. Diese Schaukelei auf dem Boot bekam mir nicht. Anfangs lag ich immer nur seekrank in der Ecke. So‘n Mist! Herrlichster Sonnenschein, superblaues Wasser und ich konnte nicht mit.

An diesem Tag wusste ich morgens schon, dass ich tauchen werde. Christel half mir, meinen Anzug auf dem schwankenden Boot anzuziehen – die ist total lieb. Mein Vater hatte bereits mein Jacket vorbereitet – ich hatte wohl das Rundum-Sorglos-Paket gebucht. Wenn mich jetzt noch jemand sanft zu Wasser lassen würde… neee, Quatsch ich bin doch keine Märchenprinzessin.

Das Boot stoppte und bald schon sprang ich ins Wasser. Etwas komisch war das schon, das gebe ich zu. So ein Meer ist ja doch etwas größer, als ein See in Deutschland. Großartig Zeit zum Nachdenken, was mir alles schlimmes passieren könnte, hatte ich aber nicht. Papa, der auch mein Tauchpartner war, meinte, ich soll mal nach unter gucken.

Wahnsinn! Ich konnte bis auf den Grund sehen, es war gar nicht so tief,. Unter meinen Flossen spielten kleine Fische miteinander. Die Sonnenstrahlen durchdrangen alles und es leuchtete in hellem Blau. Mein Herzchen machte einen kleinen Hüpfer vor Freude.

Wir tauchten ab. 5 m aber der Grund lag erstaunlicherweise noch tiefer. Atemregler testen, ja, geht, lass uns endlich tauchen. Bei 8 m Tiefe folgte ich meinem Vater zu einer Art Canyon. Rechts und links bunte Korallen, ja, das war schön. Als wir den Canyon passiert hatten, wusste ich, was der Guide beim Briefing meinte, als er von Korallengarten gesprochen hat.

Abu Hashish

Oberhammersupergeil! Was war denn hier los? Alles, alles, alles war bunt. Korallen in Massen, überall Fische. Kleine gelbe, größere mit Streifen und da hinten ein recht großer roter.

Papa hielt mich fest. Er leuchtete in einen Bereich, der etwas im Schatten lag. Zuerst wusste ich gar nicht, was er mir zeigen wollte, doch er umkreiste mit dem Lampenstrahl einen Bereich auf dem Grund. Ein Rochen lag da, mit blauen Punkten.

Irgendwann mussten wir umkehren. Ich folgte meinem Vater zurück zum Canyon. Hier wartete ein Flötenfisch auf uns. Gut einen Meter lang lag der da wie festgenagelt mitten in der Schlucht. Wir mussten uns gar nicht mit den Flossen voran treiben, die Strömung ließ uns einfach dahin gleiten.

Bald waren wir in der Nähe des Bootes. Wir tauchten langsam auf, ein paar Meter schwammen wir noch, dann kletterte ich über die Leiter aus dem Wasser.

Die Erlebnisse waren überwältigend. Ich hatte ein unglaubliches Glücksgefühl in mir.
Es folgten noch weitere schöne, auch abenteuerliche Tauchgänge während unserer Vereinsfahrt, aber dies war mein bislang schönster Tauchgang.

Fischschwärme im Möhnesee

Mittwoch, 02.09.2020

Durch die anhaltende Coronapandemie bleiben kaum noch Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Tauchen im See ist jedoch weiterhin möglich. Vor allem, da mehrere Taucher in meinem Haushalt leben.

Wir machen uns unter der Woche nach der Arbeit auf zu einem Dämmerungstauchgang im Möhnesee.

Das Wetter ist wunderschön und sonnig, als wir am See ankommen. Wir machen uns fertig. Da die Wassertemperaturen inzwischen angenehm sind und wir nicht tief wollen, tauchen wir heute halbtrocken und nur mit 10 l Flaschen.

Beim Abtauchen am Einstieg merken wir schon, wie gut die Sicht ist. Nach dem obligatorischen Atemreglerwechsel beim Boot wenden wir uns dem linken Ufer zu und tauchen in Richtung Buchtausgang. Nach einiger Zeit kommen wir zu den Röhren. Die gute Sicht lässt es zu, durch diese zu tauchen. Bevor wir das jedoch tun, beobachten wir erst die zwei großen Flussbarsche, die sich in der Nähe des Eingangs der einen Röhre aufhalten. Sie haben eine Höhe von mindestens 20 cm.

Die Sicht ist hinter den Röhren leider nicht so gut wie davor. Dieses Phänomen konnten wir im Laufe dieses Jahres schon häufiger beobachten. Da es hier nichts zu sehen gibt, beschließen wir umzudrehen.

Der Rückweg führt uns am südlichen Ufer entlang. Dort gibt es viel zu sehen. Das Ufer fällt steil und steinig ab. Die Steinformationen sind beeindruckend und abwechslungsreich.

Plötzlich taucht ein großer Schwarm Jungfische vor uns auf. Es sind Fluss- und Kaulbarsche. Wir tauchen in ihre Richtung und werden Teil des Schwarms. Überall um uns herum sind Fische. Wir befinden uns auf 5 m und die Sonne scheint. Dadurch ist alles hell und die Schuppen der Fische glitzern. Einige Minuten tauchen wir so weiter. Wir nähern uns dem Ausstieg. Nur vage nehme ich die Dinge wahr an denen wir vorbei tauchen. An der Venusstatue fällt ein Schatten auf die Bucht und die Fische verschwinden. Nun sind wir schon fast am Ausstieg und beenden langsam unseren Tauchgang.

Wir beide verlassen das Wasser mit einem breiten Grinsen. Die Begegnungen unter Wasser und die Freiheit durch die leichte Ausrüstung haben sehr viel Spaß gemacht.

Diesen Tauchgang werde ich nicht vergessen. Ich war noch nie im Roten Meer tauchen, aber viel schöner als der Tauchgang heute kann es dort auch nicht sein. Vielleicht sind die Fische dort bunter als unsere Barsche. Dafür glitzern und blinken diese sehr schön.

Es war eine sehr willkommene Abwechslung in diesen ansonsten ereignislosen Zeiten.

NaturaGart

Mein schönster Tauchgang ist immer der letzte oder der nächste…
Für diesen Autorenwettbewerb sollte es wohl doch etwas detaillierter sein.

Im Jahr 2020 fielen fast alle Sportaktivitäten dem Corona Lockdown zum Opfer. Die geplante Vereinsfahrt nach Ägypten musste auch abgesagt werden, dadurch litten wir unter akutem Tauchentzug.

Unter diesen Voraussetzungen hatten wir einen ganz besonderen Tauchgang im NaturaGart Tauchsee. Das einzige Tauchgewässer Deutschlands mit Großfischen; wer will da noch nach Ägypten?

Unter Corona Bedingungen war die Reservierung und Anmeldung für eine Tageskarte einfach. Das Personal der Tauchbasis hat uns den Aufenthalt sehr angenehm gestaltet, sogar Duschen und WCs waren geöffnet. Unsere Ansprüche waren nicht sehr hoch, Hauptsache mal wieder den Kopf unter Wasser stecken. Dabei locken auch noch, ziemlich einmalig in Deutschland, mehrere Störe mit über 2 m Körperlänge den Taucher unter die Wasseroberfläche. Nach dem obligatorischen Briefing und einem Überblick zur Orientierung unter Wasser bereiten wir unsere Ausrüstung für den geplanten Tauchgang vor.

Über einen Steg geht es ins Wasser, Buddy Check im Wasser, abtauchen, Bubble Check, Atemregler wechseln. Alles ist in Ordnung also ein Blick auf die Karte der Unterwassertopologie, kurze Orientierung und wir machen uns auf den Weg zu den Stören.

Die Sicht ist normal bis gut, bis zu 5 m sind möglich, was auch am Sonnenschein und der maximal 7 m Wassertiefe liegt. Und dann kommen Sie, erst nur einer und dann immer mehr. Plötzlich sind sie überall um uns herum. Als Dauerschwimmer sind Störe ständig in Bewegung. Dabei stoßen sie uns auch gelegentlich an, ob es an ihrer geringen Sehleistung liegt oder ob sie um Futter betteln ist uns nicht ganz klar. Mittendrin und nicht nur dabei, nach einiger Zeit haben wir uns aneinander gewöhnt und jetzt sind wir erstaunt wie stark sich die Fische voneinander unterscheiden, in Größe, Form, Farbe und Zeichnung. Wir sind begeistert und können uns nur schwer von diesen faszinierenden Tieren trennen. Eine einmalige Gelegenheit in Deutschland mitten zwischen Großfischen zu tauchen.

Neben den Stören gibt es auch ein größeres Wrack als Attraktion, welches auch von Sporttauchern betaucht werden kann. Mehrere Grotten und Gänge, hier finden wir auch weitere heimische Fische. Ein Hecht lauert bewegungslos in einem Baum, welch ein Kontrast zu den nie stillstehenden Stören. Im künstlichen Tempel tauchen wir zwischen großen Säulen und Statuen auf einer hat es sich ein großer Zander bequem gemacht. Nach dem Tauchgang können wir uns jede Menge erzählen, für uns ein ganz besonderer Tauchgang.

Erkundung des Apelsees

Samstag, 6. Februar 2021

Nach gut zwei Monaten steht heute endlich wieder ein Tauchgang an und es soll ein besonders aufregender Tauchgang werden. Marius und ich erkunden heute ein neues Tauchgewässer.

Der Apelsee liegt bei Hövelhof an einem Campingplatz. Obwohl es bedeckt ist und sich die Luft durch den Wind noch kälter als 4 °C anfühlt, treffen wir auf einige Camper. Wir werden sehr freundlich von allen gegrüßt. Sie erzählen uns, dass noch keiner diesen See betaucht hat. Das macht die ganze Sache für uns noch aufregender. Es könnte auch ein Tauchgang in die Tiefsee werden, kein Mensch hat zuvor gesehen was wir sehen werden.

Bevor es unter Wasser geht, erkunden wir jedoch erstmal das Ufer, um einen passenden Ein- und Ausstieg zu finden. Wir entscheiden uns über den Badestrand rein- und wieder rauszugehen. Wir ziehen uns an und gehen über den Strand zum Wasser. Dort erwartet uns die erste Überraschung. Der Seegrund ist sehr weich und matschig, so dass wir einige Probleme haben unsere Flossen anzuziehen. Nachdem wir das geschafft haben, stellen wir fest, dass der See an dieser Stelle sehr lange ziemlich flach ist. Wir schwimmen also ein Stück raus, bis wir an eine Stelle gelangen die tief genug ist und wir abtauchen können.

Wir tauchen ab und werden von einem Wald aus Laichkraut empfangen. Die Kelpwälder im Ozean können nicht schöner und geheimnisvoller sein.

Nach kurzer Zeit treffen wir auf zwei große Karpfen. Wir beobachten sie kurz bevor sie davon schwimmen.

Nach dieser Begegnung folgen wir unserem Kurs Richtung Seemitte weiter. Dabei folgen wir der Grundlinie immer tiefer hinab. Die tiefste Stelle, die wir heute erreichen beträgt 15 m . Wer hätte gedacht, dass dieser kleine See doch so tief ist. Wer weiß vielleicht gibt es noch tiefere Stellen.

Da uns trotz Trockentauchanzügen langsam kalt wird entscheiden wir den Rückweg anzutreten. Dafür wenden wir uns dem linken Ufer zu und gehen der Uferlinie folgend wieder höher. Dabei treffen wir wieder auf das Laichkraut und stellen fest wie lang die Stängel zum Teil sind. Durch die unterschiedlichen langen Stängel und den unebenen Grund ist es anspruchsvoll die Höhe zu halten. Zwischen dem Laichkraut sind immer wieder Bereiche mit einer anderen Lebensform. Gut, dass Marius Fotos gemacht hat, anhand dieser können diese Gebilde vielleicht identifiziert werden.

Trotz einiger kleiner Schwierigkeiten war es ein sehr schöner Tauchgang. Vor allem weil wir die ersten Menschen waren, die in diese Unterwasserwelt eintauchen durften, da schlägt mein Forscherherz höher.