NaturaGart

Mein schönster Tauchgang ist immer der letzte oder der nächste…
Für diesen Autorenwettbewerb sollte es wohl doch etwas detaillierter sein.

Im Jahr 2020 fielen fast alle Sportaktivitäten dem Corona Lockdown zum Opfer. Die geplante Vereinsfahrt nach Ägypten musste auch abgesagt werden, dadurch litten wir unter akutem Tauchentzug.

Unter diesen Voraussetzungen hatten wir einen ganz besonderen Tauchgang im NaturaGart Tauchsee. Das einzige Tauchgewässer Deutschlands mit Großfischen; wer will da noch nach Ägypten?

Unter Corona Bedingungen war die Reservierung und Anmeldung für eine Tageskarte einfach. Das Personal der Tauchbasis hat uns den Aufenthalt sehr angenehm gestaltet, sogar Duschen und WCs waren geöffnet. Unsere Ansprüche waren nicht sehr hoch, Hauptsache mal wieder den Kopf unter Wasser stecken. Dabei locken auch noch, ziemlich einmalig in Deutschland, mehrere Störe mit über 2 m Körperlänge den Taucher unter die Wasseroberfläche. Nach dem obligatorischen Briefing und einem Überblick zur Orientierung unter Wasser bereiten wir unsere Ausrüstung für den geplanten Tauchgang vor.

Über einen Steg geht es ins Wasser, Buddy Check im Wasser, abtauchen, Bubble Check, Atemregler wechseln. Alles ist in Ordnung also ein Blick auf die Karte der Unterwassertopologie, kurze Orientierung und wir machen uns auf den Weg zu den Stören.

Die Sicht ist normal bis gut, bis zu 5 m sind möglich, was auch am Sonnenschein und der maximal 7 m Wassertiefe liegt. Und dann kommen Sie, erst nur einer und dann immer mehr. Plötzlich sind sie überall um uns herum. Als Dauerschwimmer sind Störe ständig in Bewegung. Dabei stoßen sie uns auch gelegentlich an, ob es an ihrer geringen Sehleistung liegt oder ob sie um Futter betteln ist uns nicht ganz klar. Mittendrin und nicht nur dabei, nach einiger Zeit haben wir uns aneinander gewöhnt und jetzt sind wir erstaunt wie stark sich die Fische voneinander unterscheiden, in Größe, Form, Farbe und Zeichnung. Wir sind begeistert und können uns nur schwer von diesen faszinierenden Tieren trennen. Eine einmalige Gelegenheit in Deutschland mitten zwischen Großfischen zu tauchen.

Neben den Stören gibt es auch ein größeres Wrack als Attraktion, welches auch von Sporttauchern betaucht werden kann. Mehrere Grotten und Gänge, hier finden wir auch weitere heimische Fische. Ein Hecht lauert bewegungslos in einem Baum, welch ein Kontrast zu den nie stillstehenden Stören. Im künstlichen Tempel tauchen wir zwischen großen Säulen und Statuen auf einer hat es sich ein großer Zander bequem gemacht. Nach dem Tauchgang können wir uns jede Menge erzählen, für uns ein ganz besonderer Tauchgang.