DSTA*** Übung – Apnoetaucher rettet Gerätetaucher

Es regnet in Strömen, alles ist grau in grau. Immerhin sitzt die Frisur, jedoch nicht mehr lange, denn Marius, André und Ollo treten heute gemeinsam an, um die DTSA***-Ausbildung von André abzuschließen.

150 m Schnorcheln zu einem Gerätetaucher, der auf 7,50 m Tiefe liegt, Transportieren des Gerätetauchers an die Wasseroberfläche und 150 m an der Wasseroberfläche.
So lautet die Aufgabe, die André zu erfüllen hat.

Doch die Aufgabenstellung erwähnt nicht, wie kalt das Wasser des Hennesees ist. Sie erwähnt auch nicht, welche Sichtverhältnisse im See herrschen.

Schwimme, so schnell du kannst

Noch ein kurzes Briefing für André: „Das ist eine Rettungsaktion! Schwimme, so schnell du kannst, aber schwimme nur so schnell, wie du kannst.“
Mit anderen Worten: Verausgabe dich nicht. Schwimme so, dass du danach noch in der Lage bist, auf 7,50 m abzutauchen.

Der größte Fehler, der immer wieder bei Rettungsaktionen im Wasser begangen wird, ist, dass sich Retter verausgaben und dadurch ebenfalls zu Tode kommen.

Marius und Ollo bereiten die Übung vor.

Noch sitzt er auf dem Trockenen :-)

Marius als zu rettender Taucher, kuschelig warm im Trockentauchanzug mit Flauschisocken und Wohlfühlunterwäsche. Ollo, als Ausbilder und sichernder Apnoetaucher, in 7 mm Halbtrocken-Neoprenanzug – was bitteschön, ist da jetzt halb und was ist trocken…?

Als Ollo das kalte Wasser in den Anzug läuft, stellt sich ihm die Frage, warum er nicht besser Saunameister geworden ist, anstatt Tauchlehrer. Der Tauchcomputer behauptet, es seien 8° C Wassertemperatur. Ollos Badehose, oder das, was da drunter liegt, vermeldet Minustemperaturen.

Während André noch am Uferrand sitzt, schwimmen Marius und Ollo los in Richtung Badebucht. An einer Boje angelangt, so ca. mindestens genau ungefähr 150 – 200 m vom Ufer entfernt, taucht Ollo ab, um festzustellen, wie tief es bis zum Grund des Sees ist.

Der Hennesee ist absolut trübe. Mit Mühe lässt sich der Computer ablesen. Die Stelle ist geeignet.

Marius taucht ab und mimt den bewusstlosen Taucher. Er zieht an der Bojenleine, sein Zeichen, dass er nun auf seine Rettung hofft.

Ollo winkt André, der nun mit der Grazie von David Hasselhoff ins Wasser sprintet. OK, Baywatch kennt heute auch niemand mehr.

Die 6 kg Blei an Andrés Bleigurt erschweren das Schwimmen enorm. Eigentlich ist André ein sportliches Kerlchen, doch mit dem Zusatzgewicht gelangt er an die Grenzen seiner Kondition.

Den Luftblasen von Marius folgend, taucht er ab. Die Sicht ist schlecht, er findet Marius nicht und muss abbrechen. Das ist eine durchaus realistische Situation. Zweiter Versuch: André taucht ab. 3 m, 5 m, 8 m. Er packt Marius, wie er es gelernt hat, transportiert ihn an die Wasseroberfläche. „Ich werfe das Blei ab!“ – sehr gut.

Mit kraftvollen Flossenschlägen transportiert André Marius zum Ufer. Er keucht, doch er hält durch. Ollo spricht ihm Mut zu: „Noch 20 m, … noch 10 m, … geschafft!“

Natürlich geht es bei diesen Übungen auch darum, seine eigene Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Der VDST nennt das „die Rettungsfähigkeit“ darstellen.

Diese Übung hat André sehr gut gemacht.
Damit hat André auch die letzte praktische Übung für das Brevet DTSA*** gemeistert.

Ein Tag im Dive4Life – Tauchen mit Freunden

Für mich als 3-Stern Taucherin gab es einen besonderen Grund mit nach Siegburg ins Dive4life zu fahren. Während meines Studium im Saarland habe ich mich dem TC Manta Saarbrücken angeschlossen und dort Freundschaften geschlossen.

Während des letzten Medizinseminars in Essen wurde von den Tauchlehrern Marius (Padertaucher) und Claire (TC Manta Saarbrücken) der Plan geschmiedet, dass sich die beiden Vereine quasi auf halber Strecke in Siegburg treffen könnten.

Als Ollo dann auch noch vorschlug, eine Apnoeeinheit an den Anfang zu stellen war ich Feuer und Flamme und fragte Dirk aus Saarbrücken, ob der mitmachen wollte.

Im Dive4Life angekommen gab es erst mal eine ausgiebige und herzliche Begrüßung mit den ehemaligen Vereinskollegen. Dann wurden auch schon die Buddyteams für folgende Apnoeeinheit eingeteilt. Insgesamt waren es 6 Apnoeisten sodass 3 Zweierteams gebildet werden konnten. Dabei wurde darauf geachtet, dass jeder Einsteiger einen erfahrenen Buddy an der Seite hatte. Nichtsdestotrotz wurde in gleichberechtigten Teams getaucht, das heißt einer taucht und der andere sichert.

Nach einiger Zeit haben uns Ollo, Christopher und Lars verlassen. Die drei wollten sich der Gerätetauchausbildung widmen. Damit haben Dirk, Hendrik und ich ein Buddytem gebildet in dem reihum getaucht und gesichert wurde.

Nach einer Oberflächenpause mit guten Gesprächen und leckerem Essen vom mitgebrachten Buffet sollte ich eigentlich mit Bert und Hendrik einen Tauchgang mit Gerät machen. Da Dirk mich aber nett gefragt hat, ob ich nicht nochmal mit ihm Apnoe tauchen wolle, habe ich Hendrik gefragt, ob er auch noch Lust zu einer weiteren Apnoeeint hat. Da er einverstanden war und wir Bert in die überaus fähigen Hände von Claire geben konnten, gab es eine weitere Apnoeeinheit für uns drei. Dabei standen nicht möglichst tiefe Tauchgänge im Vordergrund, sondern der Spaß am Apnoetauchen. Da bietet das Dive4Life einige Möglichkeiten. So können Grotten oder auch eine Art Boot durchtaucht werden. Aber auch für Tieftauchversuche gibt es Infrastruktur wie Bojen und Leinen, die als Orientierung dienen können.

Nach der zweiten Apnoeeinheit mussten wir uns leider von den Tauchern aus Saarbrücken verabschieden. Für mich ging es zum Abschluss noch einmal mit Gerät unter Wasser. Hilde und Hendrik waren dabei super zuverlässige Buddys und wir hatten viel Spaß bei unserem Tauchgang.

Alles im Allem war es ein besonderer Tag für mich, den ich tollen Menschen verbringen durfte. Es hat sich auch wieder gezeigt wie groß die Kameradschaft unter Tauchern ist.